Ungarn – Serbien – Bulgarien und wir tun es wieder: Griechenland

Ich mache es kurz, statt in der Türkei zu landen, steht unser rollendes Haus seit Tagen an Griechenlands Stränden.

Den Sonntag nutzen wir, da die Autobahn in Serbien auch Lkw-frei ist, um durchs Land zu rasen. Rasen nicht direkt, Gerd fährt neuerdings viel langsamer, was mir sehr gut gefällt. Dann gibt es dieses ewige Bremsen und Beschleunigen beim Überholen nicht mehr. Genau mein Tempo, ich liebe es. Dabei lässt es sich gut stricken und Hörbücher hören.

Serbien glänzte nicht nur mit leeren Strassen, sondern auch mit Nieselregen. Ich weiss nicht mehr, wie lange wir durch Serbien gefahren sind, aber es waren bestimmt vier oder fünf Stunden: Nieselregen. Zarter, nebelgrauer Nieselregen. Aussicht: Null.

Kurz vor Bulgarien dann: blauer Himmel, ein Hauch von Sonne! Ich schaue auf die Wetter-App und sehe: Die Strecke über Griechenland wäre noch lukrativer als einmal quer durch Bulgarien. Sonnen- resp. Wettertechnisch betrachtet.

Zuerst jedoch suchen wir einen Stellplatz in Sofia, finden nur laute Plätze, drehen um und landen in einer Kleinstadt auf einem Uni-Parkplatz mit coolem Café und Sonne. Wie praktisch: Hier können wir die nächsten zwei Tage verbringen. Denn es ist wieder Arbeitswoche.

Die Nächte sind leider etwas schlaflos, der Uni-Parkplatz entpuppt sich als – sagen wir mal – Treffpunkt der Geschlechter. Am Morgen liegen überall Getränkedosen, Zewas und allerlei anderes «Zeug» herum. Doch bevor sich der Parkplatz am Morgen füllt, kommt die Stadtreinigung und beseitigt die Spuren der Nacht.

Irgendwann sind auch diese zwei Tage vorbei, wir überlegen ein letztes Mal: Bulgarien > Schwarzmeerküste > Türkei oder Bulgarien > griechische Ägäis > Türkei?

Ich schaue Gerd an, mache ein kurzes «Miau» und er fährt ohne einen Kommentar auf die Autobahn Richtung Thessaloniki. Die Entscheidung ist gefallen. Ob es nun das Wetter oder die Aussicht auf die Katzen war, ich werde es nie erfahren!

Auf dem Weg in den Süden halten wir noch einmal in Melnik. Hier, erinnern wir uns, sind wir 2021 aus dem Corona-Lockdown von Griechenland in ein fast corona-restriktionsfreies Bulgarien gekommen. Auf den Strassen Menschen, die Cafés offen, die Menschen ohne Masken und für uns nach fünfeinhalb Monaten eine riesige Befreiung. (Hier unser Podcast dazu)

Aber Melnik ist heute im Winterschlaf, also essen wir eine Kleinigkeit, erinnern uns an den Ort im Frühling und streicheln die vielen Katzen. Wir tanken noch einmal Wasser, Gas und AdBlue und schon geht es weiter, die blauweisse Grenzflagge weht! In Griechenland angekommen, zieht es uns direkt auf die zentrale Halbinsel Chalkidikis. Aber dazu ein andermal mehr.

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Merci fürs «Mitreisen»

Wir überlegen, im Sommer wieder eine Reisepause zu machen und unsere Familien in Deutschland und der Schweiz zu besuchen. Mit dabei ist eine Idee, einen Vortrag über unsere lange Reise bis an den persischen Golf vorzubereiten. Falls Ihr Lust hättet, was würde euch am meisten interessieren? Hier werden wir auch Geschichten erzählen, die hier auf dem Blog keinen Platz finden. Wir denken an den Raum Bern und Berlin – einfach, weil wir da Familie haben. Aber auch andere Orte wären vorstellbar. Schreibt uns gern.

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