Unterwegs zu Hause fühlen – Freundschaften auf Reisen

Unterwegs zu Hause fühlen – Freundschaften auf Reisen

Wir reisen, weil uns das Leben da draussen ruft. Es ist nicht der Ort, der zählt, sondern die Menschen, die wir unterwegs treffen. Fremde, Freunde, Familie, Bekannte – sie alle sind Teil unserer Geschichten. Wir teilen Augenblicke, die bleiben: ein Lachen am wackeligen Klapptisch, ein Blick, der mehr sagt als tausend Worte. In der Fremde sind es diese Verbindungen, die uns Heimat geben. Es ist nicht immer der Weg, der zählt, sondern die Menschen, denen wir auf ebendiesem Weg begegnen.

Oftmals sind es die Zufallsbegegnungen, die unser Herz öffnen. Fremde werden zu Freunden, wenn man nur lange genug gemeinsam unterwegs ist. Es ist das geteilte Erleben, die uns verbindet. Wir reisen nicht, um allein zu sein – wir reisen, um uns zu begegnen. Und überall auf der Welt gibt es Menschen, die uns ein Stück von sich schenken. Diese Freundschaften, sie sind die wahren Schätze, die wir auf unseren Wegen finden.

Jedes Mal, wenn wir Barbara und Robert treffen, leuchten unsere Herzen auf. Spontan oder nicht – das spielt keine Rolle. Es ist die Freude, ihnen Tee zu bringen, und Robert, der wieder an unserem Felix schraubt. Sabine und Jens? Die sind fest im Handy unter «Strick-Sabine» gespeichert. Klar, was uns verbindet. Kilometer trennen uns vielleicht, aber Reise-Updates, Mädchen-Themen und Strickmuster schaffen Nähe, egal wo wir sind.

Dann sind da unsere Pupis, die wir einst beruflich kennengelernt haben, aber längst als Freunde zählen. Diese Begegnungen sind keine Zufälle. Es ist, als ob das Leben genau wusste, wen es uns über den Weg schicken musste. Und wir, mittendrin in einer Reise-Community, in die wir eher reingerutscht als geplant sind – durch Vorträge, durch dieses Tagebuch.

Aber wenn Dylans neue, verrückte Ideen um die Ecke schiessen oder Martina mir Yak-Wolle aus der Mongolei mitbringt, wenn Chris und Conny uns zu einem Globetrotter-Vortrag überreden, zu dem wir nie im Leben gegangen wären und jetzt umso glücklicher sind, es doch getan zu haben – dann wissen wir, warum wir dazugehören. Es ist dieses «Mehr», das uns immer wieder überrascht und mitnimmt, das uns zeigt: Wir sind genau dort, wo wir sein sollen.

Es sind diese Momente, die unser Herz höher schlagen lassen. Menschen, die irgendwie ins Leben gepurzelt sind, als hätte das Schicksal einen Plan. Vielleicht kennen wir uns nicht seit Kindertagen, aber jede Begegnung trägt das Gewicht von Vertrautheit. Es hat «gematcht», wie man heute sagt, und das zählt. Was bleibt, ist die Freude. Immer. Die Vorfreude auf die nächste Begegnung, die unerwartete Nachricht, das verrückte Abenteuer, das geteilt wird.

Und langjährige Freunde? Sie sind unsere Konstante in einem sich drehenden Leben. Egal, wie weit wir gehen, sie bleiben. Wir treffen uns nach Jahren, und nichts (oder zumindest fast nichts) hat sich verändert. Ein Blick, ein Lachen – und wir sind wieder da, wo wir aufgehört haben. Diese Verbindungen erfordern jedoch ebenso sorgfältige Pflege und ausreichend Zeit. Vielleicht verlängern wir deshalb unsere Heimat-Ferien immer wieder. Vielleicht wächst in uns der Wunsch, ein wenig mehr Beständigkeit in unser Leben zu bringen. Wie das gelingen kann? Ach, wenn wir das nur wüssten. Vielleicht ist es an der Zeit, unsere Art des Reisens zu überdenken. Vielleicht wird es Zeit, ein klein wenig weniger zu reisen. Und vielleicht beschleicht uns sogar der klitzekleine Wunsch, eine klitzekleine Homebase zu haben?

Reisen ist grossartig, die Orte, die wir sehen, die Freunde, die wir unterwegs treffen. Aber nach vier Jahren on the road wächst in uns dieses stille Verlangen nach einem Zuhause, zu dem wir immer wieder zurückkehren können. Nicht nur ein Stellplatz für die Nacht, sondern ein Ort, der uns gehört, wo wir ankommen dürfen, ohne schon wieder ans Weiterziehen zu denken. Und endlich ein Ort, für den ich Andenken kaufen könnte.

Denn am Ende sind es nicht nur die Landschaften und Abenteuer, die zählen – es sind die Menschen, die wir lieben, die uns wirklich prägen. Ihre Geschichten, ihre Träume und ihre Tränen. Sie bleiben, wenn die Orte verblassen. Wir reisen, um uns zu verlieren, aber vielleicht ist es Zeit, ein Stück Beständigkeit zu finden. Ein Ort, der uns wieder und wieder auffängt, egal, wie weit wir vorher gereist sind.

Andreas Altmann schreibt dazu in seinem neuen Buch folgendes: «Ich misstraue allen, die rastlos abwesend sind. Ich kann das nicht, ich muss zwischendurch stehen bleiben. Zum Tanken, zu Hause. Weil nach Monaten on the road der Speicherplatz im Kopf überläuft. Irgendwann haben kein Bild und keine Story mehr Platz. Das Herz will Atem holen…»

leben pur

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Merci fürs «Mitreisen»

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