Marokko – Von Berbern bis zum Weltkulturerbe: Die Kasbah Amridil und ihre Geschichte

Marokko – Von Berbern bis zum Weltkulturerbe: Die Kasbah Amridil und ihre Geschichte Lesedauer etwa 5 Minuten.

In der Morgendämmerung bringt uns ein Taxi zum Flughafen. Wir verabschieden uns von unserer Freundin und kehren in unser mobiles Zuhause zurück. Schnell sind all unsere Habseligkeiten verstaut, alles hat ja seinen festen Platz. Und schon geht es erneut über die majestätischen Gipfel des Hohen Atlas gen Süden. Denn es gibt noch so viel zu entdecken.

Unsere Reise führt uns zu einer weiteren Wüste, die sich später bloss als ein grösserer Sandhügel entpuppt (Merzuga). In Ouarzazate biegen wir Richtung Osten ab. Eines ist uns klar: Wir brauchen eine kleine Erholungspause. Ruhe vom Reisen, Ruhe vom Trubel und Ruhe vom ständigen Eindrücke in uns reinstopfen.

Direkt vor der Kasbah Amridil finden wir einen Campingplatz, der genau das bietet: Ruhe, ausreichend Platz, eine Waschmaschine und sonst nichts. Achso: und einen Pool, aber das Wasser ist uns zu kalt. Am Nachmittag – wir sind gerade angekommen – rollt eine holländische Camper-Gruppe auf den Platz. Plötzlich stehen 20 Wohnmobile da, und es wird laut. Wir ziehen uns hinter unseren Felix zurück und geniessen die Stille. Gerd schläft tief und fest, während ich lese.

Am nächsten Morgen, als wir langsam wach werden, schaue ich aus dem Fenster. Kein einziger Holländer ist mehr da. Wann sind die bloss abgereist? Wir haben nichts gehört, rein gar nichts. Offenbar waren wir völlig erschöpft.

Die Tage vergehen gemächlich, beginnen spät, verlaufen unspektakulär und enden früh. Zwischendurch legen wir zwei Arbeitstage ein, die ebenfalls wenig aufregend sind. Fast trauen wir uns nicht, es zu sagen, aber die zwei regelmässigen Arbeitstage sind jeweils unsere Erholungseinheiten.

leben pur

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Vier, fünf Tage später sind wir ausgeruht und wieder neugierig auf die Welt. Doch bevor wir weiterfahren, starten wir unser Kulturprogramm direkt vor der Haustür. Wir besichtigen die Kasbah Amridil. Nur einen Steinwurf vom Campingplatz entfernt, erreichen wir den Eingang in drei Minuten.

Die Kasbah Amridil ist eine historische Festung in traditioneller marokkanischer Architektur, bekannt für ihre gut erhaltenen Mauern und charakteristischen Türme. Sie wurde im 17. Jahrhundert erbaut und besteht aus Lehm und Stroh (und Steine, vermuten wir), typisch für die Kasbahs dieser Region. Wieder einmal bewundern wir den Lehmziegelbau: Die Verwendung von Erde, also Lehm, und Stroh sorgt für ein angenehm kühles Innenklima, besonders wichtig an heissen Sommertagen. Zudem sieht es einfach beeindruckend aus.

Die Kasbah hat ein grosses Tor und mehrere Wachtürme, die nicht nur zur Verteidigung dienten, sondern auch einen herrlichen Blick auf die Umgebung bieten. Natürlich klettern wir hinauf und bestaunen den atemberaubenden Weitblick bis hin zu den schneebedeckten Gipfeln des Hohen Atlas. Denn in der Nacht hat es kräftig geregnet, und oben in den Bergen ist daraus Schnee geworden.

Wir durchstöbern die vielen Räume, die alle irgendwie alle miteinander verbunden sind. Es gibt Lagerräume, Räume für das Vieh, Werkstätten und Wohnräume. Und sogar einen kleinen Garten mit Gemüseanbau, vielen bunten Blüten und grossen Palmen.

Die Kasbah Amridil war einst das Zuhause von Berberfamilien und diente als wichtiger Handelsplatz in der Region. Sie war Teil des antiken Karawanenwegs, der von der Atlantikküste bis zur Sahara führte. Über Jahrhunderte hinweg florierte der Handel und machte die Kasbah zu einem zentralen Punkt für den Austausch von Waren und Kulturen. Heute dient sie vor allem dem Lernen und Staunen. Aufgrund ihres guten Zustandes wurde die Kasbah auch zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt, was ihr ein wenig Geld und viele zusätzliche Touristen beschert.

Nach zwei Stunden in der Kasbah (oder war es nur eine?) sind wir eigentlich bereit, weiterzureisen. Doch dazu kommt es nicht. Wir entscheiden uns für eine weitere Nacht hier und werden morgen früh, dann aber wirklich, weiterreisen.

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