
Ein Tag, wie er im Buche steht. Nach unserem, sagen wir mal, leicht missratenen Midsummer-Event beschliessen wir: Uns geht’s eindeutig besser, wenn wir wieder in die Natur abtauchen. Grosse Hotelanlagen? Abgehakt. Reicht jetzt.
Irgendwann gegen fünf, halb sechs – hell ist es ja sowieso immer – werden wir wach und entscheiden spontan: Los geht’s! Frühstück kann warten, Elche vielleicht nicht. Also rollen wir früh los, Richtung Osten – dorthin, wo die Wälder dichter werden und die Ruunaa-Stromschnellen rauschen. Denn hier, so heisst es, soll es sie geben: Bären. Elche. Die richtig grossen Kaliber.
Wir machen uns also auf den Weg zur tierischen Begegnung. Bären, Elche, Rentiere, Wölfe, Füchse, warum nicht gleich alles? Was uns stattdessen zuerst begegnet, ist eine Entenfamilie. Sie paddelt seelenruhig durchs morgendliche Licht über den See.
Und wir? Wir beschliessen: Ab jetzt freuen wir uns über alles, was Federn, Fell oder wenigstens ein bisschen Wildtier-Flair mitbringt. Denn: Wer zu viel erwartet, wird am Ende nur enttäuscht. Also: Ja zur Ente!
An einem dieser typisch finnischen, idyllisch gelegenen Feuerplätze machen wir Halt. Der Ort schreit förmlich: «Frühstückt hier!» Gesagt, getan. Holz ist natürlich vorhanden. Entweder man sucht es sich im Wald oder, wie jetzt in diesem Fall, ist das Holz sogar vorhanden, gehackt in einer kleinen Hütte.
Also: Feuer an, Pfanne drauf, Equipment raus – wir braten uns Spiegeleier (die dann leider Rühreier werden) und rösten unser etwas, sagen wir mal vorsichtig, «zeitlich gereiftes» Brot. Der Morgen ist perfekt.
Mit dem Frühstück kommen auch die ersten Mücken. Nicht wenige. Aber immerhin: Sie fliegen mehr, als sie stechen. Wir sehen das mal als Fortschritt.
Die Strassen werden schmaler, holpriger, irgendwann fahren wir über Schotter. Kein Auto weit und breit. Nur wir, die Wälder, die Mücken und die Hoffnung auf Wildtiere. Unsere Augen scannen das Dickicht, unsere Fantasie tut den Rest. Und dann – Trommelwirbel – entdecken wir den ultimativen Hinweis auf Bärenpräsenz: einen Haufen. Einen richtigen. Ich google ihn selbstverständlich gewissenhaft – Bärenlosung! Jackpot!
Ein bisschen später sprintet tatsächlich ein Hase über den Schotter. Gerd bremst, hält an, Motor läuft, wir springen raus. Kein Mensch weit und breit. Nur wir und der Hase. Der posiert sogar kurz für ein Foto. Man könnte fast glauben, er gehört zur touristischen Infrastruktur.
Fassen wir also zusammen:
– eine Entenfamilie
– Mücken (unzählbar)
– einen Bärenhaufen
– ein fotogener Hase
Klingt unspektakulär? Für uns ist das ein absolutes Highlight. So viel schöne Natur, so viele kleine Entdeckungen, so viel Draussensein – das entschädigt uns locker für unsere Midsummer-Versuch-und-Irrtum-Veranstaltung vom Vortag. Mit so viel toller Natur, immer wieder aussteigen, immer wieder den Blick schweifen lassen, um diese wunderbare und unberührte Landschaft zu geniessen: das ist einfach ein Traum.
Und wer weiss – vielleicht lassen sich die Elche ja morgen blicken. Wenn nicht, freuen wir uns auch über einen besonders schönen Käfer.






















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