
Frohe Weihnachten mitten im Sommer, bei Mitternachtssonne und Soft-Eis! Nach einigen Tagen an einem idyllischen See, umgeben von der zauberhaften Mitternachtssonne und gefühlt allen Mücken der nördlichen Hemisphäre, zieht es uns weiter. Unsere Vorräte sind erschöpft, und auch das Wasser wird knapp. In Finnland gibt es abseits der Natur nicht viele Sehenswürdigkeiten, und die Museen sind zwar vorhanden, aber nicht zahlreich. Auf eines freuen wir uns jedoch besonders, aber dazu später mehr.
Heute steuern wir zunächst das Weihnachtsmann-Dorf an. Ja, wir wissen, das klingt kurios, und viele schmunzeln darüber. Doch wenn man schon einmal in Rovaniemi ist, kann man das Weihnachtsmann-Dorf einfach nicht auslassen. Zumindest denke ich das so. Gerd sieht das anders. Er hat sich nicht wirklich für die Reiseroute interessiert und wusste bisher weder von Rovaniemi noch vom Weihnachtsmann-Dorf. Also sage ich einfach: hier links abbiegen.
Plötzlich stehen wir mitten im Weihnachtsmann-Dorf. Was uns genau erwartet, wissen wir beide nicht. Später habe ich nachgelesen: Das Weihnachtsmann-Dorf in Rovaniemi ist ein Freizeit- und Erlebnispark am Polarkreis in Finnisch-Lappland und gleichzeitig der offizielle Wohnsitz des Weihnachtsmanns. Hier kann man ihn persönlich treffen, Wunschzettel abgeben und das ganze Jahr über den Weihnachtszauber erleben. Das Dorf besteht aus kleinen Läden, Werkstätten, Cafés und Familienattraktionen, alles liebevoll weihnachtlich gestaltet. Besonders beeindruckend ist, dass der Polarkreis hier markiert ist und direkt überquert werden kann.
Ein Erlebnispark also – und das klingt nach etwas, was uns eigentlich nicht so liegt. Glücklicherweise kommen wir noch vor der Öffnung dort an, vor 11 Uhr morgens. Erst machen wir im Felix auf dem grossen Parkplatz Kaffee, und als der Park öffnet und der Weihnachtsmann scheinbar seinen Dienst beginnt, bummeln wir durch das Dorf. Überraschenderweise ist hier kaum jemand. Drei französische Motorradfahrer sind mit uns unterwegs, später sehen wir noch ein paar asiatische Touristen aus einem Reisebus aussteigen. Ansonsten sind wir fast alleine.
Es ist Sommer, die Sonne scheint, das Wetter ist herrlich. Aus Lautsprechern erklingt ununterbrochen Weihnachtsmusik. Alles ist festlich dekoriert. Überall führt der Weg durch ein riesiges Labyrinth aus Weihnachts-Souvenir-Shops. Leider ist der Grossteil der Waren nicht aus Finnland, sondern «made in China». Das fühlt sich für uns eher wie eine grosse Plastikwelt an, die nicht so recht zu uns passt.
Den Weihnachtsmann selbst kann man nur besuchen, wenn man erneut durch ein grosses Kauf-Labyrinth läuft. Dort würden wir mit ihm reden können und Fotos machen, die allerdings pro Stück 35 Euro kosten. Das sparen wir uns, deshalb gibt es leider keinen Besuch beim Weihnachtsmann für uns. Wir wissen zudem noch, dass es hier mehrere Weihnachtsmänner gibt, die im Schichtdienst arbeiten. Ausserdem gibt es eine Weihnachtsmann-Frau. Wer lieber sie treffen möchte, muss wahrscheinlich auch erst durch einige Shops laufen und dann wieder Bezahl-Fotos machen. Alles ganz traditionell romantisch.
Nach vielleicht einer halben Stunde verabschiedet sich Gerd von mir und geht zurück zum Camper. Ihm ist das alles zu viel. Ich bleibe noch zehn bis fünfzehn Minuten, laufe weiter durch den Park und suche nach weiteren Attraktionen, werde aber nicht fündig. Gegen zwölf sitzen wir beide wieder im Auto und fahren weiter. Der grosse Vorteil an diesem Park ist, dass der Eintritt kostenlos ist. Nur wer Souvenirs kauft oder Fotos mit dem Weihnachtsmann macht, zahlt. Den Rest kann man ohne Kosten «geniessen». Ausserdem liegt das Dorf direkt an der Strasse. Wer also nach Norden fährt oder – wie wir – aus dem Norden kommend nach Süden, kann hier kurz anhalten.
Es gibt dort auch eine Linie auf dem Boden, die den Polarkreis markiert. Man kann Fotos machen, wie man über den Polarkreis springt, und sogar ein Zertifikat dafür bekommen. Kostet natürlich. Für manche Reisende mag das alles wichtig sein, für uns ist es nicht so das Richtige. Aber das grosse Highlight kommt noch: Wir fahren heute nach Rovaniemi und besuchen das Arktikum. Davon erzählen wir dann später.












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