Baltikum – Von Kopfsteinpflaster zu digitaler Zukunft: Eine Reise durch Tallinn (Estland)

Baltikum – Von Kopfsteinpflaster zu digitaler Zukunft: Eine Reise durch Tallinn Lesedauer etwa 7 Minuten.

Kaum haben wir ein paar Tage im dichten estnischen Ostsee-Wald-Unterholz verbracht, überkommt uns die Sehnsucht nach urbanem Leben. Also steuern wir zielstrebig auf Tallinn zu – und ehe wir uns versehen, stehen wir mitten im lebhaften Treiben der Altstadt.

Mit etwas Glück ergattern wir sogar einen Parkplatz direkt im Zentrum. Dann lassen wir uns treiben, hinein in das hanseatische Kopfsteinpflaster, das unter unseren Füssen leicht holpert und uns sofort signalisiert: «Willkommen in einer alten Kaufmannsstadt!» Es ist herrlich, jedes Mal aufs Neue zu spüren: Hansestädte sind unser Ding. Um sicherzugehen, dass wir nichts verpassen, greifen wir zu unserem bewährten Plan B – einer Free-Walking Tour. Zugegeben, unser Buch-Reiseführer über das Baltikum kann da einfach nicht mithalten.

Diesmal haben wir besonderes Glück: Unsere Guide begrüsst uns in traditioneller hanseatischer Tracht und spielt ihre mittelalterliche Rolle mit sichtlichem Vergnügen und einem Augenzwinkern. Wir folgen ihr durch enge Gassen, lauschen ihren Anekdoten aus einer Zeit, als Pfeffer und Salz in Tallinn so wertvoll waren wie Gold, und werfen ab und zu einen verstohlenen Blick in einen geheimnisvollen Hinterhof. Bei all der schauspielerischen Energie kommt die neueste Geschichte zwar etwas zu kurz, aber wer will sich schon mit Kantinenstil-Sozialismus aufhalten, wenn er mitten durch ein UNESCO-Weltkulturerbe spaziert?

Tallinns Stadtbild macht es uns leicht, dem Mittelalter zu verfallen: Die mächtigen Stadtmauern, die gotischen Kirchen (Stichwort: Olaikirche!) , die ehrwürdigen Speicherhäuser – überall funkelt das hanseatische Erbe. Trotz der dramatischen Kriegsgeschichte blieb all das weitgehend erhalten. Denn obwohl die Stadt 1944 bei einem sowjetischen Luftangriff schwer getroffen wurde, blieb das berühmte Netz aus Gassen, Kirchen und Wehrtürmen weitgehend verschont – ein Glücksfall für Geschichtsfans wie uns.

Die Spuren der Zarenzeit sind allgegenwärtig: Hier wurde weniger regiert, als stilvoll residiert.

Ein kurzer Abstecher nach Kalamaja, ins Reich der restaurierten Holzhäuser, und wir finden uns in der Ära der Industrialisierung wieder. Und wenn wir im Schatten der alten Stadtmauer staunend stehen, merken wir: Tallinn kann nicht nur alte Steine, Tallinn lebt und pulsiert.

Natürlich melden sich nach so viel Kopfsteinpflaster irgendwann die Füsse und verlangen nach einer Pause. Was könnte da näher liegen, als es sich in einem Café gemütlich zu machen, wo Kunsthandwerk auf Zucker trifft: Marzipan-Figuren werden bemalt und bester Espresso serviert.

Doch Tallinn hält noch weitere Überraschungen bereit. Ein Spaziergang führt uns vorbei am ehrwürdigen Parlamentsgebäude. Hier residierten einst die Adligen, heute blickt das moderne Estland von hier in die digitale Zukunft. Kein Scherz: Tallinn gilt als Europas digitale Hauptstadt – von e-Residency bis Wahl per Mausklick, hier wird Zukunft gemacht, nicht nur Geschichte aufpoliert.

Estlands e-Residency ist ein kleines digitales Wunder, das uns Unternehmern und Kreativen weltweit das Leben leichter macht. Mit dieser smarten digitalen Identität können wir eine estnische Firma ganz bequem von zu Hause aus gründen und verwalten – komplett online, ohne jemals vor Ort zu sein. Ob Vertragsunterschriften, Bankgeschäfte oder Steuererklärungen, alles funktioniert hier schnell, sicher und unkompliziert. https://www.e-resident.gov.ee/de/eresidency-vorteile/

Wer jetzt glaubt, im Krieg hätten die Sowjets die Stadt gnadenlos niedergewalzt, irrt. Zwar wurde Tallinn durch Bomben stark erschüttert, doch die Altstadt blieb – halb Absicht, halb Glück – erhalten. Die Sowjets schlossen Modernisierungspläne aus und machten die Altstadt mit ihren Gassen und Plätzen zum Vorzeigeobjekt für Besucher.

Während draussen an den Rändern Plattenbauten wuchsen, blieb drinnen das mittelalterliche Herzstück als «Schaufenster» erhalten – vermutlich auch, weil sich architektonischer Welterbe-Glanz besser verkaufen liess als Trabantenstadt-Alltag. Ein Hoch auf den Sowjet-Selbstwert als Hüter mittelalterlicher Romantik!

Allmählich merken wir, dass selbst die schönste Altstadt irgendwann müde Beine macht. Nach einem Tag voller Überraschungen – von Cafés mit Marzipankunst bis hin zu mittelalterlichen Kanonentürmen, von digitaler Avantgarde bis hin zu hanseatischen Anekdoten – ziehen wir weiter.

Es ruft wieder die estnische Natur, irgendwo draussen zwischen Wald, See und Windrauschen. Aber eins steht fest: Tallinn erzählt Geschichte, unverstaubt und richtig cool. Wir fühlen uns hier richtig wohl! Und wieder einmal sagen wir: Wir kommen wieder!

Quellen:

leben pur

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Baltikum – Von Kopfsteinpflaster zu digitaler Zukunft: Eine Reise durch Tallinn

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