Finnland – Kvarken-Archipel: Ein Paradies der Stille und Weite

Finnland – Kvarken-Archipel: Ein Paradies der Stille und Weite Lesedauer etwa 7 Minuten.

Kvarken: Land hebt sich – und wir staunen 

Der Küstenstrassen-Road-Trip führt uns schliesslich zum Kvarken-Archipel, einem echten UNESCO-Weltnaturerbe – transnational von Finnland und Schweden geteilt. Hier ist die unglaubliche Geologie: rund 5.600 Inseln, entstanden in der Eiszeit (also vor zwei Wochen, als wir so gefroren hatten!), und die Region hebt sich weiter – etwa 8 bis 10 mm pro Jahr. Das klingt langsam – doch pro Jahrhundert wächst die Landfläche um fast einen Quadratkilometer. Alles im Wandel. 

Schon auf den Strassen nach Vaasa spüren wir diese Energien: Orte, an denen alte Häfen plötzlich im Trockenen liegen. Flaps & Gloes entstehen – die flachen Buchten, die zu Süsswasserseen werden. Oder De-Geer-Moränen – wellenförmige Erdrippen, Relikte vergangener Gletscherfronten.  

Unsere Pläne vor Ort

  • Wir suchen uns einen Arbeitsplatz mit gutem Internetempfang. Vielleicht direkte Küste am Bottnischen Meer. 
  • Paddeln. Unser SUP soll nicht umsonst mitgekommen sein 
  • Sommerferien-Feeling 
  • Kaffeetrinken in kleinen Hotel-Cafés 
  • Küstenwanderungen

Es ist früher Vormittag, als wir im kleinen Hafen von Svedjehamn ankommen – einem winzigen Ort am Rande des Kvarken-Archipels. Der Regen trommelt (wieder einmal) kräftig auf das Camperdach, die Luft ist kühl, knapp zehn Grad. Und trotzdem freuen wir uns: Denn hier gibt es etwas, das für uns auf Reisen fast genauso wichtig ist wie frischer Kaffee – schnelles Internet. Dank freier Sicht gen Himmel richten wir unser Starlink auf dem Dach aus. Der Empfang? Hervorragend. Um uns: stilles Wasser, schaukelnde Boote, Möwenrufe. Regen bedeutet: kein Wanderstress. Wir arbeiten gemütlich im Camper, eingemummelt in unsere Decken, die Heizung knistert und arbeitet exzellent. 

Und dann – fast wie bestellt – reisst um 17 Uhr der Himmel auf. Sonnenstrahlen brechen durch, wir ziehen unsere dicken Jacken an, schnüren die Wanderschuhe. Noch ist es kühl, aber die Lust auf Bewegung siegt. Ein schmaler Pfad führt uns entlang der Küste, über knorrige Baumwurzeln und feuchte Holzstege, bis zu jenem sagenumwobenen Leuchtturm, der sich… nicht zeigt. Vielleicht ist er irgendwo hinter den Bäumen versteckt? Oder wir sind einfach falsch abgebogen. 

Egal. Denn was wir finden, ist fast noch schöner: völlige Ruhe, weiches Abendlicht, ein weiter Blick übers Wasser. Und das Wissen: Wir können wandern bis 22 Uhr, ohne Stirnlampe. Finnischer Sommer eben. 

leben pur

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Sommerurlaub. Endlich.

Zwei Arbeitstage später meint es das Wetter gut mit uns: 18 Grad, kaum Wind, tiefblauer Himmel. Zeit, auf den Kvarken weiterzuziehen. Ich finde einen neuen Stellplatz – wieder in einem kleinen Hafen, diesmal mit Hotel und Café. Und, was noch viel wichtiger ist: mit direktem Zugang zu einem Labyrinth aus Schäreninseln. 

Wir pumpen unser SUP auf. Ich schlüpfe in meine Schwimmweste (die ich dann wenig später auf dem SUP festbinde, da mir das Ding ständig im Weg ist beim Paddeln), paddle gegen den Wind hinaus. Die Felsen sind glatt, die Wasserstrasse klar und still – ich bin allein mit dem Plätschern des Paddels. Ein Gefühl von Weite und Leichtigkeit macht sich breit. Als ich zurückgleite, mit dem Wind im Rücken, will ich gar nicht ankommen. 

Am nächsten Tag kommt Gerd mit. Ich vorne, er hinten – schnell wird klar, dass ich den Dreh besser raus habe. Gemeinsam umrunden wir mehrere Inseln, kommen lachend und sonnenverbrannt zurück. Zweieinhalb Stunden später: Muskelkater deluxe. Vor allem in den Schultern. 

Wir gönnen uns einen Kaffee und Gerd einen Eisbecher im fast leeren Hotel. Neben mir liegt mein Strickzeug, Gerd telefoniert ist in einem Call. In Finnland ist auch zur «Hauptsaison» irgendwie nie etwas voll – wie wohltuend das ist! 

Abende mit Schwänen und Hängebrücken

Wenn es am Abend wieder etwas abkühlt, wandern wir nochmal los. Die Natur hier ist sanft und weit. Wir schlendern über Holzstege, steigen auf kleine Aussichtstürme, schauen den Bötchen beim Schaukeln zu – und den Schwänen beim Dösen in der Bucht. Es ist still. So still, dass wir das Plätschern hören, wenn eine Ente mit den Füssen am Wasser kratzt. Naja, das ist vielleicht ein bisschen übertrieben, aber es schreibt sich so schön. 

Beim Verlassen der Kvarken (schade aber auch!) entdecken wir sie dann doch noch: die längste Hängebrücke Finnlands, die Replotbron, auf Finnisch Raippaluodon silta. 1.045 Meter lang, verbindet sie das Festland mit dem Inselreich der Kvarken. Sie schwingt sich in eleganter Kurve über den Sund – und wirkt dabei wie ein Tor in eine andere Welt. Natürlich wird sie fotografiert. Von allen Seiten. Weil: wir haben ja wieder eine heile Drohne.

Unser Fazit

Was für ein Ort. Wer eine Auszeit sucht, die wirklich entschleunigt – ohne grosse Sehenswürdigkeiten, aber mit viel Weite, Licht, Wasser und Zeit – der ist in den Kvarken genau richtig. Hier kann man das Handy mal weglegen, die Gedanken treiben lassen und einfach nur sein. Oder wie wir: arbeiten und Sommerferien-Gefühl verbinden.

Weitere Infos und Karten:

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Rachel
Rachel
3 Monate zuvor

Ich denke, ich fahre nächstes Jahr mit dem Motorrad nach Finnland. 😁
Wie ist das Klima gerade und was machen meine Erzfeinde, die Mücken ?
Liebe Grüße vom Racheli

Rachel
Rachel
3 Monate zuvor
Antwort auf  Heike Burch

Diese Biester! 😂 Aber auch sie sind ein Teil der Erde.
Dankeschön für die Info. 🙏

Rachel
Rachel
3 Monate zuvor
Antwort auf  Rachel

Hab gerade im Netz geschaut…. Zecken hat es scheinbar auch.
Na ja, die habe ich sogar im Garten….😂

Rachel
Rachel
3 Monate zuvor
Antwort auf  Heike Burch

Ahhh, ja genau. Die gibt’s ja auch noch.
Und das mir.
Ich reagiere ziemlich heftig schon auf Mückenstiche.
Ohne Cetirizin geht da gar nichts. 🙃