Finnland – Mathildedal: Ein charmantes Dorf mit reicher Eisenhüttenkultur

Finnland – Mathildedal: Ein charmantes Dorf mit reicher Eisenhüttenkultur Lesedauer etwa 6 Minuten.

Mathildedal ist ein bezauberndes Dorf im Süden Finnlands, in der Region Salo, etwa 75 Kilometer von Turku und 130 Kilometer von Helsinki entfernt. Es entstand als Eisenhüttendorf (finnisch «Ruukkikylä») um eine 1852 vom Unternehmer Viktor Zebor Bremer gegründete Eisenhütte. Ursprünglich «Hummeldal» genannt, wurde der Ort nach Viktors Frau Ottiliana Mathilda in «Mathildedal» umbenannt, was auf Schwedisch «Mathildas Tal» bedeutet. 

Das Dorf schmiegt sich malerisch an den klaren See Matildanjärvi und liegt in unmittelbarer Nähe zur Küste. Der nahegelegene Teijo-Nationalpark bietet über 50 Kilometer Wanderwege. Doch bleibt uns nur ein Vormittag Zeit: Unsere Reise führt uns heute Abend noch zum Flughafen, um unsere Freundin abzuholen. Wenn wir jedoch wiederkommen, steht der 5,5 Kilometer lange Matildanjärvi-Rundweg ganz oben auf unserer Wunschliste. Dieser Weg eröffnet malerische Ausblicke auf den See und den Wald. Es soll wohl auch längere und anspruchsvollere Routen bis zu 20 Kilometer durch Kiefernwälder, Sumpf- und Felsenlandschaften geben. 

Die Spuren der alten Eisenhüttenkultur begegnen einem in Mathildedal auf Schritt und Tritt – sei es in den liebevoll restaurierten Gebäuden, bei einer geführten Dorftour oder beim Besuch des kleinen Museums. Die reizvolle Mischung aus Geschichte und idyllischer Kulisse macht Mathildedal heute zu einem der romantischsten Orte Finnlands. Das Dorf wurde 1852 rund um die neu gegründete Eisenhütte ins Leben gerufen. Sie zog zahlreiche Arbeiterfamilien an und prägte nachhaltig das Erscheinungsbild und das Leben in der Region: Fabrikgebäude, Arbeiterunterkünfte, Strassen und sogar Schulen entstanden dank des Industriebetriebs oder seiner Besitzer. 

Mit dem Niedergang und der späteren Stilllegung der Eisenhütte im 20. Jahrhundert versank Mathildedal zunächst in einen Dornröschenschlaf. Viele Einwohner suchten anderswo Arbeit und zahlreiche Gebäude verfielen. Doch im 21. Jahrhundert erlebte der Ort eine beeindruckende Wiederbelebung: Das industrielle Erbe wurde zum Herzstück eines neuen, lebendigen Dorflebens. Historische Gebäude erstrahlen heute in neuem Glanz und beherbergen charmante Cafés, Galerien, Restaurants, kleine Hotels und Werkstätten. Die Geschichte der Eisenhütte ist weiterhin allgegenwärtig und trägt wesentlich zum besonderen Flair und Reiz für Besucher bei. 

Das heutige Mathildedal begeistert uns mit seiner romantischen Atmosphäre, den historischen Fabrikbauten und der liebevollen Nutzung als Restaurants, Boutiquen, Galerien, Hotels und Läden für Kunsthandwerk. Besonders schön: Viele der kleinen Geschäfte bieten handgemachte, regionale Produkte an – häufig sogar mit Nachhaltigkeitszertifikat. 

Wir stellen unseren Felix am Hafen ab und schlendern durch das kleine historische Dorf. In der historischen Sauerteigbäckerei kaufen wir Brot für die nächsten Tage, spazieren durch das angrenzende Café und sind vom Herrenhaus-Charme und dessen Garten ganz entzückt. Wir frühstücken dann jedoch unten am Hafen im Café des Hotelli Ruukin Majatalo. Ursprünglich war das Café eines der ersten im Dorf und diente als zentraler Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft – eine Tradition, die bis heute eher für Gäste und Touristen lebendig ist. Wir sitzen in der Sonne, schlürfen unseren Kaffee und beobachten das Treiben. Das ist eines unserer liebsten Tätigkeiten am Morgen: das Treiben zu beobachten. Sei es auf einem See die Enten, im Wald das Nichts, in einem Hafen das Kommen und Gehen der Boote oder eben hier in dem historischen Dorf das wuselige Treiben der Menschen. 

Als endlich die Läden öffnen (viele öffnen in Finnland erst gegen 11 Uhr), bummeln wir auch noch durch die drei Geschäfte. Eines ist für seine Holzprodukte berühmt (Besen, Schaufeln, Körbe, Stullenbretter und anderes aus Naturmaterialien), ein anderes ist ein Kleidergeschäft, wo die Designerin ihre Entwürfe mit Materialien, die in der Industrie weggeworfen wären, eine zweite Chance gibt. Und mein absoluter Favorit: ein wunderschöner Wolleladen. Hier werde ich schwach bei einem traumhaft schönen Alpaka-Seide-Leinen-Gemisch. Ein bisschen Erinnerungs-Wolle aus jedem Land muss sein. Und ein kleines feines Shirt hat auch noch im kleinsten Felix Platz. Hach, was für ein Glück, diese zarten Wollfäden in den Händen zu spüren… 

Ganz beglückt (vermutlich ich mehr als Gerd) fahren wir noch ein weiteres Mal durch den wunderschön verwunschenen Nationalpark in Richtung «Flygstation», also zum Flughafen Helsinki.

Quellen:

leben pur

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