
Es ist wieder einmal soweit – auch wenn das Reisen hier in Finnland absolute Ruhe bedeutet und die Sehenswürdigkeiten eher in der Natur als in Museen zu finden sind, freuen wir uns auf die Arbeitstage, an denen weniger passiert. Zudem müssen wir unsere Vorräte auffüllen, frisches Wasser tanken, Abwasser entsorgen und vor allem: die Wäsche waschen.
Auf unserem Weg Richtung Norden streifen wir den berühmten Koli-Nationalpark, den Traum aller Finnen – ein echtes Naturjuwel in Nordkarelien. Mit seinen bewaldeten Höhenzügen, steilen Felsklippen und dem weiten Blick über den Pielinen-See gehört er zu den bekanntesten Landschaften Finnlands. Auch wenn wir diesmal nicht anhalten, um die Gipfel von Ukko-Koli zu erklimmen oder durch die alten Wälder zu wandern, bleibt er für uns ein stiller Begleiter auf der Route. Stattdessen zieht es uns weiter zu weniger bekannten, aber ebenso eindrucksvollen Naturschönheiten entlang unserer Reise.
Im Hafen von Nurmes finden wir, was wir suchen: einen Stellplatz, frisches Wasser und eine kostenlose Waschmaschine. «Warum kostenlos?» frage ich den Kioskbetreiber. «Es ist bei der Handvoll von Touristen pro Jahr aufwändiger, dafür Buchhaltung zu machen, als es einfach gratis anzubieten.» Aha, auch eine Möglichkeit. Und ja, sie hätten gern mehr Gäste. Der Koli, auf der anderen Seite des Pielinen-Sees, hat dafür umso mehr.
So bleiben wir hier. Ich paddle wieder über den See auf meinem SUP, wir lesen viel und arbeiten auch. Das Beste daran: Einer unserer Arbeitstage ist derart verregnet, dass wir unser Häuschen nicht einmal verlassen müssen. Gegen Abend jedoch kommt die Sonne heraus, und so essen wir unser Abendessen, dick eingemummelt, dennoch in der Sonne.
So richtig untergehen will sie hier oben sowieso nicht, die Sonne. Gegen 23:30 Uhr verzieht sie sich, gegen 2 Uhr ist sie schon wieder da. Wenigstens tanken wir so genügend Vitamin D, wenngleich ich mal gelesen habe, dass die Vitamin-D-Produktion eh nur bei bester Mittagssonne funktioniert. Da wir aber keine Wissenschaftler sind, muss ich das wohl glauben. Oder auch nicht.
Auch ein Fun-Fact, den wir nicht so auf dem Schirm hatten: abends um 8 Uhr noch die Wäsche aufhängen und sie gegen 11 Uhr trocken abnehmen, der Sonne sei Dank!
Dennoch: Ich hatte mir das übrigens deutlich romantischer vorgestellt mit der Mitternachtssonne, denn das Schlafen gelingt uns nur bedingt: Wir müssen alles zuziehen, den ganzen Felix verdunkeln und bloss keinen Kaffee am Nachmittag trinken. Auf die Frage, wie die Finnen das mit dem Schlafen bei Sonnenlicht machen, antwortet Arto, unser Robben-Guide: «Ganz einfach: Augen zu!» Naja, so einfach ist das nicht. Ständig wache ich gegen 3 oder 4 Uhr auf und bin, da mein Körper offensichtlich sonnengetrieben ist, hellwach. Da kann ich noch so sehr meine Augen zukneifen.
Interessant ist auch, dass wir am Abend eigentlich nie müde werden. Auch hier scheinen unsere Körper der Sonne oder dem Licht zu folgen. Manchmal müssen wir uns echt um 11 Uhr oder halb 12 Uhr sagen: «Jetzt aber ins Bett!»
Eher aus Vernunft denn aus Müdigkeit. Merkwürdig, das alles.











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