
Auf der Suche nach einem gemütlichen Ort für unsere erste Arbeits-Mini-Woche im neuen Land verschlägt es uns nach Asilah. Unsere neuen Reisefreunde empfehlen uns diesen Ort, und wir, völlig planlos, zotteln ihnen einfach hinterher. Es hat auch seinen Reiz, wenn andere die Planung übernehmen. So stehen wir nach den ersten Kilometern durch Marokko bereits im malerischen Hafenstädtchen Asilah.
Die Stadt verzaubert uns mit ihrer Sauberkeit, der Herzlichkeit der Menschen und einer Medina, die wie ein funkelndes Juwel erstrahlt. Eingebettet in kilometerlange Sandstrände und sanftes Hügelland, lebt Asilah vor allem von seiner einladenden Atmosphäre, weniger von prunkvollen Bauwerken – auch wenn die bewegte Geschichte des Ortes beeindruckt.
Die Geschichte Asilahs reicht bis ins 7. Jahrhundert v. Chr. zurück. Über die Jahrhunderte wechselte Asilah häufig die Herrschaft: Es gehörte zu den Idrissiden, wurde später merinidisch, 1471 portugiesisch und 1589 spanisch, bevor es schliesslich wieder marokkanisch wurde. Nach der Unabhängigkeit Marokkos drohte die Stadt zu verfallen, bis in den 1970er-Jahren Mohamed Benaissa (Kultur- und Aussenminister) und der Künstler Mohammed Melehi mit einer umfassenden Sanierung neuen Glanz brachten – und dabei die Kunst in den Fokus rückten.
Unser Spaziergang durch die Medina gleicht einem Besuch in einem Open-Air-Museum: Überall entdecken wir grossflächige Wandmalereien, die seit 1978 die Gassen schmücken. Damals wurde das Kulturfestival ins Leben gerufen, das bis heute jeden August Künstler aus aller Welt anzieht. Die Medina wird dabei zur Leinwand und gewinnt mit jeder neuen Gestaltung an Charakter. Besonders die typografischen Kunstwerke lieben wir – einmal schriftverliebt, immer schriftverliebt.
Wir lesen, dass der Charme im Sommer nicht mehr so idyllisch sei: Dann strömen marokkanische Urlauber in Scharen nach Asilah. Die Gassen wären mehr als belebt, die Nächte von Musik erfüllt, und an den Stränden reihen sich Buden, Fahrgeschäfte und Autoscooter. Wir jedoch bummeln an einem ruhigen Januartag gemeinsam und mehrmals durch die engen Gassen, sitzen in Cafés, beobachten die Menschen und besonders Menschen, die in unseren Köpfen gleich Erinnerungen an andere islamische Länder wie Iran, Tunesien oder die Türkei hervorrufen.
Der kleine Wagen, der von einem Pferd über den Markt gezogen wird, der Minze-Händler, der büschelweise die Cafés beliefert. Die Strassenstände, die mit Omelette und frischem Fisch locken. Die bunten Kleider und langen, wollenen Berber-Mäntel. Ach, es gibt so viel zu sehen.
Und ganz besonders erfreuen wir uns an den wundernden, strahlenden und staunenden Gesichtern unserer kleinen Reisegruppe: Denn für den ersten Eindruck gibt es kein zweites Mal!
































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05.06.26; 20.30 Uhr Beim Sahara-Club-Treffen in Westhofen / Rheinland-Pfalz Sowie man sich anmelden kann, teilen wir den Link hier.
