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«Wir machen es diesmal etwas ruhiger», denken wir uns – und tun dann genau das Gegenteil. Die Reiselust hat uns wieder einmal gepackt, und wir sind überglücklich darüber.
Unser Ziel ist das Paradise Valley. Viel wissen wir nicht darüber, doch bei unserer Ankunft wird schnell klar, dass es ein beliebtes Touristenziel ist: Reisebusse voller Besucher strömen herbei. Nach einem etwa zehnminütigen Aufstieg (ja, erst Aufstieg, dann Abstieg) erreichen wir das Tal. Es ist eine langgezogene Oase, eingebettet in eine raue, steinige Berglandschaft. Entlang eines Flusses, der noch etwas Wasser führt, schlängeln sich Palmen und üppiges Gebüsch. Am Ufer und sogar im Wasser stehen Tische, an denen man wunderbar pausieren kann. Hier ein marokkanischer Pfefferminztee, dort ein Kaffee. Überall werden Tajine, Couscous und süsse Leckereien angeboten.
Wir wandern durch das Tal, ohne genau zu wissen, wie weit es sich erstreckt. Später, leider zu spät, erfahren wir, dass am Ende des Tales ein grosser Wasserfall auf uns gewartet hätte. Im Reiseführer steht etwas von einer «grossen Kaskade», doch es wird auch erwähnt, dass «gross» in Marokko oft kleinere Ausmasse hat als in wasserreicheren Ländern. So sind wir nicht allzu enttäuscht, das Rinnsal verpasst zu haben.
Wir übernachten direkt am Parkplatz, denn wir wollen am nächsten Morgen noch einmal ins Valley, wenn die Touristen noch in Agadir an den Frühstücksbuffets schlemmen und wir hier ganz allein sind. Die Idee ist wunderbar, doch wir haben übersehen, dass die Sonne in den Bergen erst spät über die Gipfel steigt. Es ist nicht so, als wüssten wir nicht, wie das in den Bergen ist. Aber manchmal lernen wir jeden Tag aufs Neue dazu.
Also warten wir auf die Sonne und ergattern uns einen schönen Platz in einem noch schöneren Café. Hier wollen wir frühstücken und dem Treiben zuschauen. Es dauert nicht lange, bis die ersten Menschengruppen die schmalen Pfade entlangstapfen. Viele sprechen Englisch, eindeutig Touristen. Einige werden sogar von Eseln den Berg hinauf und ins Tal hinuntergetragen. Wir, die wir alle Tiere lieben, würden diese jedoch eher nicht reiten. (Wir gehen ja noch nicht mal in Tierparks und Tiere reiten nur so zum Spass kommt für uns eh nicht infrage.)
Unser Mitgefühl gilt den Eseln, die Menschen tragen müssen, die meistens auch noch übergewichtig sind (wenn ich das mal so sagen darf). Die Esel-Guides halten die Reitenden mit starken Armen links und rechts fest, denn die Touristen sind vermutlich wenig geübt im Eselreiten.
Wir wollen nicht urteilen, aber unser Mitgefühl können wir nicht leugnen. So sitzen wir in der Sonne, plaudern mit einem englischen Paar, frühstücken Spiegelei in einer Tajine-Form und trinken zwei dieser wunderbar frischen, saftigen, süssen Orangensäfte. Einfach ein Traum hier in Marokko.
Irgendwann gegen Mittag – meine Güte, wie schnell die Zeit beim Rumsitzen vergeht – machen wir uns auf den Weg. Wohin, das wissen wir noch nicht. Aber wir haben ja noch etwas Zeit: Ein kleiner Hausputz steht an. Teppich raus, Teppich ausschütteln, einmal kurz durchfegen und die Solarpanels abstauben.
Los geht’s! Wohin? Das erfahrt ihr morgen! Erstmal müssen wir uns einig werden, welches Navi heute den Weg bestimmt.



























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