 
		
			
		Längerer Beitrag – schneller Überblick:
Schon früh am Morgen stehen wir am Hafen in Helsinki und warten auf unsere Fähre. Der zuvor bedrohlich wirkende Sturm hat sich tatsächlich ausgeweitet. Der Wind peitscht uns um die Ohren, und es fühlt sich an, als könnten wir jeden Moment vom Hafen geweht werden. Doch ich denke mir: Okay, es sind nur anderthalb Stunden bis nach Tallinn von Helsinki, das schaffen wir schon.
Interessanterweise war die Überfahrt dann gar nicht so schlimm. Als wir erst einmal auf dem offenen Meer, der Ostsee, waren, beruhigte sich die See ein wenig, und wir schipperten ganz entspannt nach Tallinn hinüber. In Tallinn angekommen, entscheiden wir uns, direkt weiterzufahren und aufgrund des Regens lieber in den Wald zu einem schönen Stellplatz zu fahren. Zuerst einmal schlafen wir in aller Ruhe aus. Wir lassen die Stille auf uns wirken und sammeln unsere Gedanken, um die Eindrücke unserer Finnland-Reise zu ordnen. Die letzten Tage waren intensiv und ereignisreich, und wir haben viel erlebt und unsere Freundin verabschiedet.
Jetzt spüren wir, wie gut es uns tut, in die Natur zu gehen. In zwei bis drei Tagen, wenn das Wetter besser wird, werden wir dann Tallinn besuchen. Denn Städte sind einfach schöner, wenn es nicht regnet.



Unsere Reise durch Estlands Wälder
Während wir durch Estland reisen, wird uns schnell klar, wie eng das Land mit seinen Wäldern verbunden ist. Über die Hälfte der Landesfläche ist bewaldet – ein grünes Meer aus Kiefern, Fichten und Birken. Besonders die Birken haben in den letzten Jahrzehnten zugenommen und verleihen den Landschaften eine lichte, freundliche Atmosphäre.
Die Wälder wirken auf uns wie eine Mischung aus Urigkeit und Ruhe. Zwischen Mooren, Sandböden und Kalksteinplatten entdecken wir naturnahe Waldstrukturen, die zu den wertvollsten in Europa gehören. Fast ein Drittel dieser Wälder ist naturbelassen, und viele Gebiete stehen unter strengem Schutz. Kein Wunder, dass hier Braunbären, Elche und sogar Wölfe noch ihr Zuhause finden. Zumindest lesen wir das: Natürlich sehen wir weder Braunbären noch Elche noch Wölfe. Naja, so ist es eben. Unser Glück mit den Tieren beschränkt sich wohl darauf, dass wir Tauben, Fliegen und Möwen auch ganz toll finden müssen.
Natur und Schutzgebiete
Estland ist stolz auf seine Nationalparks. Der Lahemaa Nationalpark, das älteste Schutzgebiet Estlands, begeistert uns mit seiner abwechslungsreichen Landschaft aus dichten Wäldern, weiten Mooren und einer wilden Ostseeküste voller malerischer Buchten. Überall im Park liegen riesige Findlinge, Relikte der letzten Eiszeit, die wie verlorene Murmeln eines Riesen wirken – besonders beeindruckend am Strand und auf Wanderwegen. Die Kombination aus urigen Wäldern, dem Rauschen der Ostsee und den mächtigen Felsen macht Lahemaa zu einem magischen Ort, an dem wir Natur und Ruhe in vollen Zügen geniessen können.
Hier gibt es überall wunderbare Parkstellplätze, die von einer nationalen Parkvereinigung betreut werden. Man kann dort schön stehen und auch übernachten. Es gibt Grillstellen, bereitgelegtes Holz, und man kann wirklich herrlich wandern, was wir auch ausgiebig tun.
Blaubeerzeit in Estland
Im Sommer sind die Waldböden voller Blaubeeren, die in sandigen Kiefernwäldern und an den Rändern der Moore wachsen. Ganze Flächen leuchten vor tiefblauen Früchten, und wir verlieren uns fast zwischen den Sträuchern. Allerdings merken wir auch, dass die Blaubeeren sehr gut bewacht sind.
Denn während wir in Finnland kaum Mücken erlebt haben, bewacht hier eine Horde von Mücken jede einzelne Blaubeere. Das heisst, wenn wir einmal kurz in diesen Blaubeerstrauch greifen, sind unsere Hände und Arme schon zerstochen. So richtig witzig ist das nicht. Aber egal, da wir Blaubeeren lieben, sammeln wir doch ein kleines Körbchen zusammen. Und es reicht noch für eine Ladung Blaubeer-Konfitüre.
Wir bleiben ein paar Tage in diesem Nationalpark, arbeiten tagsüber und machen uns am späten Nachmittag oder frühen Abend auf Wanderschaft. Wir erkunden die Wege und die Natur dort und sind völlig begeistert von den spektakulären Sonnenuntergängen, die wir natürlich unzählige Male fotografieren. Wer Ruhe sucht, die Natur pur erleben möchte, tolle Stellplätze schätzt und auch noch an der Ostsee baden will, für den ist dieser Nationalpark ein absoluter Traum.






















Merci fürs «Mitreisen»
Du denkst, unsere Reiseerlebnisse könnten auch andere interessieren? Dann kannst du den Beitrag ruhig teilen. Per E-Mail oder wie du das auch immer möchtest.
Ausserdem kannst du, falls du es noch nicht getan hast, unseren Newsletter abonnieren. Hier bekommst du immer, wenn wir etwas Neues veröffentlichen oder einmal die Woche freitags alle unsere Erlebnisse in deine Mailbox: leben-pur.ch/newsletter
Wir freuen uns auch sehr über deine Ansichten, deine Tipps oder deine Fragen. Kommentiere doch einfach auf den Beitrag!Vortrag Kamele, Kulturen & viele Kontraste Leben-pur reisen mit dem Camper durchs geheimnisvolle Persien
05.06.26; 20.30 Uhr Beim Sahara-Club-Treffen in Westhofen / Rheinland-Pfalz Sowie man sich anmelden kann, teilen wir den Link hier.
