
Wie sehr habe ich mich danach gesehnt: endlich wieder in die Wüste! Nach den Abenteuern in Tunesien und Iran zieht es mich erneut in diese magische Landschaft. Jedes Mal spüre ich den Zauber aufs Neue.
Doch zunächst müssen wir unser Ziel erreichen. Zagora, so heisst es, sei ein hübsches Städtchen auf dem Weg dorthin. Als wir hindurchfahren, merken wir jedoch schnell, dass es uns nicht wirklich anspricht. Sicher, man kann hier Vorräte auffüllen, andere Reisende treffen oder Touren buchen. Aber wir wollen weiter, unser Ziel ist M’hamid.
M’hamid, ein kleines Dorf im Südosten Marokkos, am Rande der Sahara, gilt als eines der letzten bewohnten Gebiete vor den grossen Sanddünen. Es liegt in ebendieser Provinz Zagora und ist bekannt als das Tor zur Wüste, da hier die Strasse endet und die Weiten der Erg Chigaga beginnen – eine der grössten Sandwüsten Marokkos.
Als die Strasse tatsächlich endet, halten wir Ausschau nach einem schönen Stellplatz und einer gemütlichen Auberge für unsere Freundin. Die Umgebung von M’hamid ist geprägt von einer kargen, aber faszinierenden Wüstenlandschaft mit Oasen und ausgetrockneten Flussbetten. Doch so richtig dünenhaft ist es hier nicht, eher steinig und staubig. Immerhin gibt es Palmen – ein kleiner Trost.
Schliesslich finde ich eine Unterkunft, die zwar ein wenig teurer ist als alles andere im Ort, aber einfach traumhaft. Eine kleine Sanddüne direkt vor der Tür, Stellplatz für unseren Felix und sechs wunderschöne Hütten, die um einen gemütlichen Platz mit Feuerstelle gruppiert sind.
Zur Begrüssung empfängt uns Mohsin (Camp Sahara Marokko) mit Tee und Kaffee, Datteln und Knabbereien. Und: Ruhe. Einfach nur Ruhe. So sitzen wir eine Weile in der Sonne und geniessen nach der langen Tagesetappe das süsse Nichtstun. Wir fühlen uns so wohl, dass wir gar nicht mehr dran denken, je wieder wegzuwollen.
Vor dem Abendessen, das wir im wundervoll geschmackvoll dekoriertem Gemeinschaftshaus einnehmen, zieht es uns zum Sonnenuntergang auf die Düne. Der warme Sand unter den Füssen, die steilen Anstiege und das schnelle Heruntergleiten – einfach nur wunderschön. Die Sonne strahlt in den wärmsten Wüstenfarben und versinkt schliesslich hinter den Bergen, wohl in Algerien.
Ich merke, wie mich die Wüste wieder in ihren Bann zieht: Sie fasziniert mich jedes Mal aufs Neue. Ein Kribbeln durchzieht mich, und ich kann das Abendessen kaum geniessen. Eine innere Aufregung, die mich an die Vorfreude auf den Weihnachtsabend in meiner Kindheit erinnert.
Mohsin verwöhnt uns mit dem besten marokkanischen Essen. Wir bekommen meine heissgeliebte Harira-Suppe, und als er erfährt, dass wir gern vegetarisch essen, zaubert er eine Vielzahl von fleischlosen Gerichten auf den Tisch. Fast möchte ich sagen, dass sich der Tisch unter der Fülle des Essens biegt – doch diese stabilen Holztische lassen sich nicht so leicht beeindrucken!
M’hamid war einst eine bedeutende Station für Karawanen, die zwischen Timbuktu und dem marokkanischen Hinterland handelten. Noch heute leben hier Berber und Saharawi, die ihre traditionellen Lebensweisen pflegen. Wir überlegen, wie wir die kommenden Tage am besten verbringen werden. Eines steht fest: Wir werden noch einmal einen Ausflug in die «richtige» Wüste machen, denn die Dünen vor unserer Haustür sind nur ein Vorgeschmack.
Den Abend verbringen wir im stilvollen Gemeinschaftshaus bei Plaudereien und dem Anschauen von unseren zahllosen Fotos. Todmüde fallen wir schliesslich in unsere Betten. Regula freut sich besonders auf den nächsten Morgen; ihr Häuschen hat eine riesige Glasfront mit Blick auf Palmen, Oase und Sonnenaufgang!
GoogleMaps zu Mohsin: https://maps.app.goo.gl/Yt6xXKP8RM4jNsfw7





















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05.06.26; 20.30 Uhr Beim Sahara-Club-Treffen in Westhofen / Rheinland-Pfalz Sowie man sich anmelden kann, teilen wir den Link hier.
