Iran – Nach dem Seltsamen kommt das Wunderbare

Iran – Nach dem Seltsamen kommt das Wunderbare

… oder wie man so schön sagt: nach Regen kommt Sonnenschein oder nach jedem Berg wieder ein Tal.

Normalerweise orientieren wir uns bei der Routenplanung an anderen Reisenden, an Reiseführern und an den Empfehlungen der Einheimischen. Diesmal hatten wir irgendwie Pech. Lag es am Tag (Samstag?) oder am mangelnden Interesse unsererseits? Vielleicht waren wir auch müde oder hatten wir einfach zu viel erwartet? Wir wissen es nicht.

Also fahren wir nach Ghalat, das im Reiseführer als hübsches, malerisches Bergdorf beschrieben wird. Man schwärmt von musizierenden Hostelbesitzern und romantischen Gassen voller kleiner Souvenirläden.

Wie gesagt: Samstag ist hier Wochenbeginn und niemand fährt in Bergdörfer, um sie zu besuchen. So schlendern wir ein wenig durch das zwar hübsche, aber fast menschenleere Dorf. Ein junger Mann lädt uns zum Tee ein, es duftet nach Ingredienzien, die wir noch nie konsumiert haben und auch nicht vorhaben. Und erfahren, dass es in diesem Dorf alles gibt, wir müssen nur sagen, was wir brauchen. Aha. Irgendwie ist uns das alles nicht geheuer, das Gespräch wird träge. Unsere Gastgeber scheinen vielleicht etwas zu viel von dem zu konsumieren, was sie uns anbieten, aber genau wissen wir es nicht. Wir schwingen einfach nicht auf selber Wellenlänge.

So verlassen wir das Dorf wieder, die Leere in uns macht uns traurig. So kann es eben auch mal sein.

Apropos Leere: Wir müssen tanken. Oder besser gesagt, wir wollen Gas auffüllen, denn in den letzten Wintertagen haben wir ordentlich geheizt und wenn wir eine Gastankstelle finden, nutzen wir die Gelegenheit.

Aber Gas tanken auf die Schnelle geht im Iran nicht. Und das ist auch gut so, denn so kommen wir wieder einmal mit wunderbaren Menschen in Kontakt. Wir fahren auf den Hof, fragen, ob wir auch LPG in unsere Tanks füllen können. Klar, aber erst ist der kleine Transporter dran. Kein Problem. Wir stellen fest, dass das Gas hier nicht aus einem riesigen Tank kommt, sondern aus normalen, ich schätze 11-Kilo-Gasflaschen in die Autos und andere Flaschen gefüllt wird.

Also warten wir die Zeit ab, zeigen währenddessen allen anderen Kunden unseren Camper, versuchen glaubhaft zu machen, dass Fiat ein italienisches Modell ist (und müssen erklären, dass unser Felix nicht aus einem der italienischen Formel-1-Rennställe kommt) und schauen den Männern bei der Arbeit zu. Der Flaschenwechsel ist wirklich enorm, die Jungs hier brauchen bestimmt keine Muckibude für ihre Bizepse!

Irgendwann, es wird langsam dunkel, sind wir an der Reihe. Wir tanken auf, dürfen auch noch unseren Wassertank mit Trinkwasser füllen und schenken dem Jungen, der hier wirklich kräftig mit anpackt, einen Fussball. Die strahlenden Augen werden uns immer in Erinnerung bleiben.

Wir wollen gar nicht gehen, so nett sind die Gespräche, so freundlich die Einladungen, so lustig die Verwunderung, dass wir eine eigene Toilette und Dusche dabei haben! «Ein richtiges Hammam!», rufen sie immer wieder.

Unsere innere Leere füllt sich wieder: mit Erinnerungen, mit Begegnungen, mit Herzenswärme und viel Lachen. Nach schlecht kommt gut. Immer.

Auf nach Shiraz, jetzt aber wirklich!

leben pur

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Merci fürs «Mitreisen»

Wir überlegen, im Sommer wieder eine Reisepause zu machen und unsere Familien in Deutschland und der Schweiz zu besuchen. Mit dabei ist eine Idee, einen Vortrag über unsere lange Reise bis an den persischen Golf vorzubereiten. Falls Ihr Lust hättet, was würde euch am meisten interessieren? Hier werden wir auch Geschichten erzählen, die hier auf dem Blog keinen Platz finden. Wir denken an den Raum Bern und Berlin – einfach, weil wir da Familie haben. Aber auch andere Orte wären vorstellbar. Schreibt uns gern.

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