Grosse Reise 🇸🇪 Tag 527
Wir streifen durch das verschneite Jokkmokk. Hier besuchen wir das Sámi-Museum, lernen viel über die samische Lebensweise und noch mehr über die Natur, in der sie leben. Wir können berühren, ausprobieren, fühlen, lauschen und selbst entdecken.
Auf der Museums-Webseite lesen wir: «Sápmi – Land der Samen – erstreckt sich über vier Nationen ohne Grenzen und umfasst weite Berg-, Wald-, Tundra- und Moorgebiete. Hier haben wir seit vielen tausend Jahren gefischt und gejagt, hier haben wir endlose Pfade getreten und Bächen und Bergen ihre Namen gegeben. Wir haben unsere Kinder groß gezogen, über das Land gedichtet und die Götter besänftigt für eine gute Jagd. Wir sind den Rentieren auf ihren Wanderungen gefolgt.»
Das Museum ist eher traditionell und zeigt wenig bis gar nichts über den Kampf, den indigene Völker heutzutage kämpfen müssen. Es gibt Dokumentationen und auch Spielfilme, die von Rassismus im eigenen Land erzählen. Auf politischer Ebene stehen sich etliche Seiten gegenüber, die Sámi wären gern länderunabhängig. Aber wie das immer so ist in der so hoch geschätzten «Zivilisation»: der Stärkere hat Recht.
Hier in Jokkmokk jedoch spüren wir davon nichts, hier dürfen wir unseren Felix direkt auf dem Lernzentrum der Sámi über Nacht parkieren. Hier lebt man mit- und füreinander. Die schneebedeckte, fast kitschig anmutende abendliche Hauptstrasse-Birken-Allee wirkt ruhig, die vielen samischen Handwerker stellen ihre Erzeugnisse zum Verkauf aus und wenn man sich Zeit nimmt, kommt es zu einem angenehmen Plausch. Nein, nicht auf samisch, auch nicht auf schwedisch. Nein, hier in Jokkmokk spricht man wie überall in Schweden bestes Englisch (worüber wir sehr dankbar sind!).