Ungarn – Advents-Vor-Wochenende in Budapest

Ungarn – Advents-Vor-Wochenende in Budapest

Der Tag beginnt früh, unser Stellplatz ist zentrums- und strassennah. Hätten wir auch anders haben können. Wollten wir aber nicht. Dass gegen halb 7 schon der Grossstadtverkehr tosen kann, war uns Landeiern irgendwie nicht mehr präsent.

Zuerst schlendern wir durch die berühmte Markthalle. Wir fühlen uns sofort an den grossen «Mercat de la Boqueria» in Barcelona erinnert. Bis wir merken, dass es hier nur Touristendinge gibt. In der unteren Etage Salami, Salami und nochmals Salami. Ach ja, und ungarisches Paprikapulver. Oben dann ein Souvenirshop nach dem anderen. Aber irgendwie auch spannend. Die Leute kaufen wirklich viel, hier ein Geschirrtuch, dort ein Kühlschrank-Magnet. Wir sind mal wieder froh, dass wir aufs Gewicht achten müssen und füllen nur die Speicherkarte unserer Kamera.

Wir bummeln durch das winterliche Budapest, das auch heute noch knackig kalt ist. Dank der vielen Streufahrzeuge auf den Strassen und Trottoirs schmilzt der Schnee zu einem herrlichen matschgrau. So landen wir nicht viel später im Café Central.

Plötzlich sind wir in einer vornehmen Welt einer längst vergessenen Vergangenheit. Wir werden freundlich bedient, der Kaffee kommt im Kännchen, die Desserts sind zum Anbeissen (und sehen auch so aus). Wir machen es uns gemütlich, lesen, plaudern, stricken und bestellen gleich noch eine Runde Heissgetränke. So geniessen wir einen freien Nachmittag in der Grossstadt.

Ich erinnere meinen Lieben an unseren Kulturauftrag, doch wenigstens ein Museum, eine Kirche, eine Synagoge zu besuchen. «Bitte!» Er will nicht. Ich gebe zu, die Preise hier in Budapest passen nicht wirklich in unser Langzeitreisebudget. Der Eintritt in die Synagoge (auch wenn sie wirklich schön wäre, ja, sicher auch wert wäre) ist nicht drin. Über 40 Euro, puh.

Auch die Besichtigung der Staatsoper würde 60 Euro kosten, also ohne Konzert, nur die Besichtigung. Das Konzert am Abend, Pavarotti trällert heute und es gäbe noch Karten, würde 270 Euro kosten. Irgendwie nicht unsere Stadt.

Also finde ich etwas, was meinen Mann sicher begeistern wird. Das Museum der Illusionen. Das gefällt uns beiden, stellen wir schnell fest. Eigentlich sei man nach 30 Minuten wieder raus, wir verbringen weit über eine Stunde dort. Jeder noch so kleine Augentrick fasziniert uns. Wir lassen uns verwirren, versuchen zu verstehen und sind am Ende verwirrter als vorher. Und müssen sagen: Wow, was für ein cooles kleines Museum!

Als wir wieder vor die Tür treten, stehen wir im glitzernden Budapest. In unserem Reiseführer steht, dass die Stadt erst abends ihre ganze Schönheit entfaltet. Wie recht das Büchlein hat! Also schlendern wir über den Weihnachtsmarkt – klar: 2023 ist unser Weihnachtsmarktjahr! – und lassen uns vom Glanz der Stadt verzaubern. Entlang der Donau, die zu keinem Zeitpunkt unseres Besuchs auch nur ein klitzekleines bisschen blau war, können wir uns nicht satt sehen an der Skyline der Stadt. Selbst von unserem Felix aus, den wir nach über 20 000 Schritten wieder erreichen, betrachten wir die imposanten Brücken, die Boote, die glitzernden Strassenbahnen. Bis wir irgendwann, viel zu früh für einen Stadtbummeltag, aber irgendwie auch berechtigt, einschlafen.

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Der Freitag begrüsst uns wieder mit tristem Grau in Grau. Also laufen wir pflichtbewusst hinauf zur Burg, schieben uns mit Tausenden anderen vorbei an Burgmauern, Ruinen, Hotelbaustellen und der Fischerbastei. Stehen viel zu lange in der Schlange vor der berühmten Konditorei Ruszwurm, um dann in grosser Eile bedient zu werden. Hauptsache schnell Platz machen für die nächsten Gäste.

Wir sind müde. So haben wir uns das nicht vorgestellt. Den Nachmittag und Abend verbringen wir mit Kartenspielen und Lesen in unserem Häuschen mit Blick auf die Glitzerstadt.

Und der Samstag? Da zieht es uns wieder ins Café Central. Hier sitzen wir dann stundenlang zum FrüMi, gönnen uns einen Prosecco, vielleicht auch die eine oder andere Tasse Kaffee, ein paar Leckereien und lauschen dem Kaffeehauskonzert. Ein Adventssamstagvormittag, wie er im Buche steht.

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Merci fürs «Mitreisen»

Wir überlegen, im Sommer wieder eine Reisepause zu machen und unsere Familien in Deutschland und der Schweiz zu besuchen. Mit dabei ist eine Idee, einen Vortrag über unsere lange Reise bis an den persischen Golf vorzubereiten. Falls Ihr Lust hättet, was würde euch am meisten interessieren? Hier werden wir auch Geschichten erzählen, die hier auf dem Blog keinen Platz finden. Wir denken an den Raum Bern und Berlin – einfach, weil wir da Familie haben. Aber auch andere Orte wären vorstellbar. Schreibt uns gern.

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2 Kommentare
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Beate
Beate
3 Monate zuvor

Ihr Lieben, heute habe ich erst diesen Bericht von Budapest entdeckt. Vielen Dank für eure interessanten Eindrücke in Wort und Bild. Etwas irritierte mich der Auftritt von Pavarotti? Er ist ja leider schon 2007 gestorben….

Grüße aus dem kalten Merseburg
Beate

Heike
Heike
3 Monate zuvor
Reply to  Beate

Liebe Beate,

du hast ja so recht! Ich meinte natürlich Pacido Domingo. Werde das dieser Tage im Beitrag ändern!

Was haben wir dich für aufmerksam Leserinnen! ❣️❣️❣️

Ganz liebe Grüße
https://www.opera.hu/en/programme/megtekint/nabucco-keresztmetszet-es-verdi-operagala-domingoval-2023/eloadas-202312041900/

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