Lesedauer etwa 3 Minuten.
«Komm, lass uns nach Süden fahren!»
«Okay, aber wir müssen einen guten Platz zum Arbeiten finden.»
So locke ich meinen Mann nach Szeged. Dort soll vor allem das Gulasch von sich reden machen. Glücklich, wie wir aus Budapest herauskommen, erreichen wir wenige Stunden später den Süden des Landes. Ich finde einen Stellplatz direkt vor dem Rathaus, gut beleuchtet. Und, wie wir später erfahren, auch nachts stündlich vom weihnachtlichen Glockenspiel umrahmt.
Ich freue mich auch über den nahe gelegenen Waschplatz. Was gibt es Schöneres, als den Adventsabend in einem Waschsalon zu verbringen? So machen wir es uns gemütlich. Die letzten deutschen Spekulatius, eine Kanne Tee, das Klappern der Stricknadeln und das wohlige Kreisen der Wäsche in der Trommel.
Doch irgendwann ist auch dieser romantische Teil des Tages vorbei und wir spazieren durch das weihnachtliche Treiben der Stadt. Upsala, noch ein Weihnachtsmarkt. Gibt es denn so etwas? Ohne Szegediner Gulasch werden wir auch dort schnell satt, nur um wenig später wieder anzustehen: Die traditionellen Kürtőskalács, in Tschechien Trdelnik, in Deutschland Baumstriezeln oder Schornsteinkuchen genannt, müssen es wieder sein.
Abends, neben unserem Rathaus, überlegen wir. Was könnten wir am Sonntag hier in der Stadt machen? Nichts, fällt uns ein. Und dann kommt uns ein Gedanke: Sonntags sind doch die Autobahnen leer.
«Beim ersten Hahnenschrei fahren wir nach Bulgarien! Einmal quer durch Serbien, runter nach Sofia!» «Abgemacht, nur dass wir statt vom Hahnenschrei wahrscheinlich von Weihnachtsmusik der Rathausglöckchen geweckt werden!»
Merci fürs «Mitreisen»
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