Iran – Shiraz, eine Stadt mit besonderer Energie

Iran – Shiraz, eine Stadt mit besonderer Energie

Was haben wir uns nur dabei gedacht, abends im dicksten Feierabendverkehr nach Shiraz hineinzufahren? Unser Navi sagte noch etwas von einer Dreiviertelstunde, mein Google-Maps warnt schon und korrigiert auf 2 Stunden. «Ach was, wird schon nicht so schlimm!» Da haben wir wohl die Rechnung ohne den Verkehr in Shiraz gemacht.

Meine Güte, aus 2 Spuren werden 6, der Verkehr staut sich in alle Richtungen, man überholt natürlich in den entgegenkommenden Stau hinein, was die Sache nicht wirklich besser macht. Gerd ist die Ruhe selbst, ich hyperventiliere, gelinde gesagt, ein wenig.

Nach wirklich knapp 3 Stunden kommen wir im Zentrum an, Shiraz ist schon eine grosse Stadt, aber deutlich kleiner als z. B. Berlin. Ich bestelle noch schnell beim Universum einen Parkplatz, den wir auch direkt vor einer Pizza-Bude bekommen. Wir wollen warten bis halb elf. Dann hat sich der Verkehr beruhigt und wir wollen zu einem Parkplatz in einer Seitengasse.

Ich koche uns einen Tee, Gerd holt einen Burger und für mich Falafel aus dem Imbiss. Und kommt mit frischem, warmen Brot zurück, das ihm eine Frau geschenkt hat: «Welcome to Iran!» So schmieren wir als Nachtisch dicken Honig auf das warme Brot und sind glücklich. Ich merke, wie auch bei Gerd die Anspannung nachlässt, er legt sich «nur kurz» ins Bett und lässt tief und laut hören, dass er schläft.

Gut, soll ich jetzt ein bisschen fahren? Aber gegen halb elf wecke ich ihn sanft, wir rollen noch um drei Kurven und dürfen auf einem der öffentlichen Parkplätze stehen bleiben. Es werden noch ein paar Autos umgeparkt für uns, dann ziehen wir die Jalousien zu und gehen ins Bett. Was für ein Tag!

Den Morgen wollen wir in der Nasir-ol-Molk Moschee beginnen, nur wenige Gehminuten von unserem Platz entfernt. Nach dem Bezahlen der üblichen Eintrittsmillion werde ich in einen Tschador gesteckt, auch hier lachen die Frauen wieder aus vollem Herzen. Meine Beine schauen mindestens 40 cm aus dem Tschador heraus. Eigentlich müsste ich ganz bedeckt sein. Aber ja, was soll ich machen? 1,81 m sind nun mal 1,81 m.

Das Gebäude der Moschee ist von aussen eher unscheinbar, aber seine ganze Schönheit entfaltet sich, wenn man hineingeht. Das Sonnenlicht scheint durch die bunten Glasfenster und taucht den Raum in eine zauberhafte Atmosphäre. Wir setzen uns auf die Teppiche und versuchen, der Magie nachzuspüren. Doch wir sind nicht die einzigen Besucher hier, weniger die Moschee scheint im Vordergrund zu stehen, als vielmehr die vielen Selfies im richtigen Winkel zu Fenster, Licht und bunten Lichtflecken auf dem Teppich. Der Genuss will sich nicht so recht einstellen, aber es muss ja auch nicht alles so wahnsinnig berühren.

Dafür tauchen wir in einem kleinen Café in einer Seitenstrasse in eine wunderbare persische Welt ein. Wir frühstücken gemütlich und überlegen, wie der Tag weitergehen soll. Nach einem ausgiebigen Frühstück und einigen Tassen Tee sind wir bereit für den Bazar. Denn wir wollen Shiraz noch heute verlassen.

Ja, wir wissen, es ist schade, Shiraz hat so viel zu bieten. Aber uns ist doch mehr nach Natur.

So schlendern wir durch den wirklich schönen und grossen Bazar, ich werde fündig und kaufe 600 g reine persische Wolle zum Stricken (gar nicht so einfach hier, die meiste Wolle wird für Teppiche verwendet und Strickwolle ist meist aus Acryl) und wir füllen unseren Vorrat an Tee, Gewürzen und anderen Dingen, die auf der Einkaufsliste stehen.

Wir lassen uns treiben, die Energie hier ist wirklich seltsam und schön, aber wir merken: Wir haben genug von der Stadt, wir freuen uns auf die Weite der iranischen Hochebene des Zargosgebirges.

leben pur

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Merci fürs «Mitreisen»

Wir überlegen, im Sommer wieder eine Reisepause zu machen und unsere Familien in Deutschland und der Schweiz zu besuchen. Mit dabei ist eine Idee, einen Vortrag über unsere lange Reise bis an den persischen Golf vorzubereiten. Falls Ihr Lust hättet, was würde euch am meisten interessieren? Hier werden wir auch Geschichten erzählen, die hier auf dem Blog keinen Platz finden. Wir denken an den Raum Bern und Berlin – einfach, weil wir da Familie haben. Aber auch andere Orte wären vorstellbar. Schreibt uns gern.

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