Italien – Die Grotten von Zungri

Italien - Die Grotten von Zungri Lesedauer etwa 4 Minuten.

Es geht landeinwärts. Die Strassen werden enger, viel enger. Die Ortsdurchfahrten werden jetzt wie in Südengland mit «Oh nein!»-Rufen quittiert.

Aber wir haben ein Ziel: die Höhlen von Zungri. Öffnungszeiten im Winter nur bis kurz nach Mittag, wir lernen und wissen um die streng eingehaltene Siesta.

Auf kleinstem Raum und in einzigartiger Atmosphäre führt uns die Zeitreise tausend(e) Jahre zurück. Die Höhlensiedlung, «Grotte» genannt, umfasst fast 3.000 m², ihre Entstehung ist bis heute eigentlich noch ungeklärt.

Es gibt zwei Hypothesen: eine von orientalischen Völkern gegründete Siedlung oder ein Vorposten des nahegelegenen Kastron von Mesiano, der als Produktionsstätte und Lager diente. Im Laufe der Jahrhunderte erbaut und verändert, reichen die Siedlungsspuren wahrscheinlich bis ins 8. bis 12. Jahrhundert zurück. Hier dienten in den Fels gehauene und ausgemauerte Höhlen als Wohnung, Stall, Wein- und Branntkalklager oder auch Kornspeicher.

Dachten wir zuerst, kleine Schilder = kleine Höhlen, so lernen wir, wie wir uns täuschen liessen. Eineinhalb Stunden irren wir – wieder ganz allein – durch die Höhlen, äh, Verzeihung, Grotten. Viele der Erdlöcher sind dachlos, Pflanzen und Sträucher nehmen sich zurück, was ihnen einmal gehörte. Die Aussicht ist grandios, die Lage geschützt. Wir träumen vom Minimalismus und der Einfachheit vergangener Zeiten und sind doch dankbar, dass unser Felix mit Heizung, Herd und Dusche ausgestattet ist.

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Im angrenzenden Museum finden wir eine Fülle von Gegenständen, die die lokale Volkskultur des 19. und 20. Jahrhunderts widerspiegeln, geordnet nach Themen wie Landwirtschaft, Weberei, Schmiedekunst, Kleidung und Hausrat. Drei Räume sind mit landwirtschaftlichen Geräten, alten Produktionsmaschinen und vielen anderen Gegenständen aus dem Alltag der Höhlen- und Bauernkultur gefüllt.

Besonders fasziniert hat mich die Handarbeitsecke. Immer wieder denke ich, wie aufwendig es früher (und auch heute noch, aber für uns meist unsichtbar) war, einfachste Kleidungsstücke herzustellen.

Beim Verlassen des Museums gibt uns die Museumsmitarbeiterin noch den Tipp, durch das kleine Dorf zu schlendern, hier ist es irgendwie angesagt, die Türen von Künstlern bemalen zu lassen. Und so kommen wir auf dem Weg zu unserer rollenden Wohnhöhle an vielen Kunstwerken vorbei, die dem Städtchen irgendwie ein wenig Glanz verleihen.

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Kamele, Kulturen & viele Kontraste
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2 Kommentare
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Sabine Ende
Sabine Ende
2 Jahre zuvor

Hallo ihr Beiden,
klasse, dass ihr Zungri entdeckt habt.
Ein echtes calabrisches Kleinod.
Falls ihr noch nicht so weit seid, fahrt nach Ginosa, nicht nach Matera.
Bin gespannt, wo es euch noch so hingetrieben hat.
Herzliche Grüße und tolle Weiterfahrt
Sabine