
Längerer Beitrag – schneller Überblick:
Heute legen wir eine längere Strecke zurück: Wir fahren entlang einer atemberaubend schönen Strasse, deren genaue Bezeichnung uns entfallen ist. Wir vermuten, dass sie nördlich oder mitten im Anti-Atlas verläuft. Zur Linken erheben sich die schneebedeckten Gipfel des Hohen Atlas majestätisch in den Himmel. Die Landschaft verzaubert uns mit ihrer rauen, terrakottafarbenen Pracht. Die Strasse ist nahezu menschenleer und zieht sich kilometerweit schnurgerade durch die Hochebene. Unweigerlich beginnen wir zu vergleichen: «Wie im Monument Valley!» oder «Wie in Tatooine im Iran!» rufen wir begeistert. Warum nur vergleichen wir ständig?
Der Mensch vergleicht, weil sein Denken darauf beruht. Vergleiche helfen, die Welt zu begreifen, Entscheidungen zu fällen und sich selbst im Verhältnis zu anderen oder bestimmten Massstäben zu sehen. Sie gehören zu den wirksamsten Mitteln, um Dinge zu verstehen und Zusammenhänge zu erkennen. Neues ordnen wir ein, indem wir es mit Bekanntem abgleichen – sei es ein Geschmack, eine Stadt oder eine Erfahrung. Vergleichen ist ein natürlicher Prozess, ob bewusst oder unbewusst. Entscheidend bleibt, wie wir die Ergebnisse nutzen.
Kasbah von Taliouine
Die Kasbah von Taliouine ist ein beeindruckendes historisches Bauwerk in der kleinen Stadt Taliouine, eingebettet in eine raue, von Bergen und Wüstenlandschaften geprägte Umgebung. Leider hat auch dieses Kasbah das Erdbeben nicht unbeschadet überstanden, doch ein kurzer Blick sei uns dennoch gegönnt.
Ursprünglich von den Berbern errichtet und später von den Glaoui, einer einflussreichen Berberfamilie, ausgebaut, diente die Kasbah während der französischen Kolonialzeit als strategischer Aussenposten. Heute ist das Bauwerk teilweise verfallen, doch es bietet einen grossartigen Blick auf das Umland und gewährt Einblicke in die traditionelle Architektur der Region. Massive Lehmmauern, enge Gänge und kunstvolle Ornamente zeugen von der einstigen Bedeutung dieses Ortes.
Safran
Safran, das kostbare Gewürz mit der intensiv roten Farbe und dem unverwechselbaren Aroma, hat in Marokko eine lange Tradition. Besonders die Region um Taliouine gilt als das Zentrum des marokkanischen Safrananbaus. Das trockene Klima, die Höhenlage von über 1.200 Metern und die mineralreichen Böden bieten ideale Bedingungen für die Krokusart Crocus sativus, aus deren Blüten die wertvollen Safranfäden gewonnen werden. Leider sind wir zur falschen Zeit hier, zur falschen Saison. Die Safranpflanze blüht nur einmal im Jahr, meist zwischen Oktober und November. In dieser kurzen Zeit müssen die violetten Blüten früh am Morgen von Hand geerntet werden, bevor die Sonne ihre feinen Aromen verflüchtigt. Jede Blüte enthält lediglich drei rote Narben, die sorgfältig herausgelöst und anschliessend getrocknet werden – ein aufwendiger Prozess, der Safran zum teuersten Gewürz der Welt macht.
Das bedeutet: Wir müssen wiederkommen! Jedes Jahr im Herbst feiert Taliouine das Safranfestival, bei dem Produzenten ihre Ernte präsentieren und Besucher die Möglichkeit haben, echten marokkanischen Safran direkt von den Bauern zu kaufen.















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