Türkei – Skigebiet am Erciyes Dağı

Türkei – Skigebiet am Erciyes Dağı

Es beginnt damit, dass Gerd meint, wir hätten zu viel Zeug dabei. Dem kann ich gar nicht zustimmen, denke ich zunächst, er meint meine «kleinen» Wollvorräte, die, in unseren Schränken verstaut, auch hervorragend als Isolierung durchgehen könnten.

Nein, er meint die Skiklamotten. Und ja, ich habe noch Bilder von Reisefreunden im Kopf, wie sie in Iran, den wir ja auch durchqueren wollen, Snowboard gefahren sind. Also habe ich Skihosen, Handschuhe und dicke Mützen eingepackt. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Darüber lacht Gerd jetzt ständig, weil die Hosen tatsächlich immer im Weg sind.

Eine Lösung (oder Rechtfertigung, wer weiss?) muss her. In der Nähe der Stadt Kayserin, unweit von Kappadokien, steht der fast 4000 m hohe Erciyes Dağı, ein Vulkan. Im Winter soll es hier ein Skigebiet geben. Das ist meine Chance!

Kaum sind wir losgefahren (mal wieder in den Süden, schliesslich wollen wir ein bisschen Wärme!), erwähne ich beiläufig, dass wir einen klitzekleinen Umweg machen werden. Barbara und Robert haben wir noch im Ohr, als sie von der Redewendung der Reisenden erzählen: «Haben wir noch Zeit für eine Abkürzung?» Heute machen wir keine Abkürzung, heute machen wir einen klitzekleinen Umweg.

Auf der Website des Skigebiets sehe ich seltsame Preise, ich vermute, die Seite wurde seit Jahren nicht mehr aktualisiert. «Lass uns hinfahren, dann wissen wir mehr.», sage ich zu Gerd.

Die Fussgänger-Tageskarte im nagelneuen Gondeli kostet umgerechnet rund CHF 1.20 hin und zurück, wohlgemerkt. Wir seufzen kurz eingedenk der Preise in der Schweiz.

Als das mit dem Budget geklärt ist (1.20 pro Person geht klar!), ziehe ich meinen Trumpf: die Skihose. Wir kleiden uns komplett winterlich ein. Skianzug, Handschuhe, Mütze. Kaum sitzen wir in der Gondel, geht es auf den Vulkan. In 2.636 Metern Höhe verlassen wir die Gondel. Und leider hat uns die Sonne inzwischen auch verlassen. Schade eigentlich. Zudem gibt es hier auch keinen Wanderweg, sondern nur eine einzige geöffnete Skipiste. Für etwa 5 bis 10 Alpinisten.

Die Piste ist fast leer, jede 10. Gondel bringt ein, zwei Leute hoch. Oben im Restaurant ist es etwas voller, der Reisebus unten hat ein paar asiatische Touristen ins Skigebiet gebracht.

Wir werden aus der Küche verwöhnt und man spricht Deutsch. Warum, fragen wir. Die Kellner seien alle aus Antalya. Dort würden sie im Sommer arbeiten, da käme man ohne Deutsch nicht weit. Und im Winter bedienen sie hier. So essen wir Gerds heissgeliebte Manti und ich mein lang ersehntes Gözleme.

Nach einem kleinen Rundgang um das Bergrestaurant und ein paar Schneefotos fahren wir mit einer der vielen leeren Gondeln wieder den Berg hinunter. Packen unsere Skihosen wieder ein und können sagen: Wir haben sie nicht umsonst mitgenommen.

Kleines PS.: In der Talstation (nach unserer Talfahrt, versteht sich) sehen wir, dass man hier, anders als in der Schweiz, nicht nur Ski und Helme, sondern auch Jacken, Schals, Brillen, Tücher, Handschuhe und eben auch Skihosen mieten kann. Tja, was soll ich dazu sagen? Wer denkt sich denn sowas Sinnvolles aus?

leben pur

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Merci fürs «Mitreisen»

Wir überlegen, im Sommer wieder eine Reisepause zu machen und unsere Familien in Deutschland und der Schweiz zu besuchen. Mit dabei ist eine Idee, einen Vortrag über unsere lange Reise bis an den persischen Golf vorzubereiten. Falls Ihr Lust hättet, was würde euch am meisten interessieren? Hier werden wir auch Geschichten erzählen, die hier auf dem Blog keinen Platz finden. Wir denken an den Raum Bern und Berlin – einfach, weil wir da Familie haben. Aber auch andere Orte wären vorstellbar. Schreibt uns gern.

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