Türkei – unterirdische Städte in Kappadokien

24. Juli 2021

Grosse Reise 🏍 Tag 321
Heute entdecken wir Kappadokien ausserhalb von Göreme. Wir besuchen die unterirdische Stadt. Merken aber, als wir nachfragen, dass es nicht «die» unterirdische Stadt gibt, sondern derer 116!

Wir entscheiden uns nicht, wir lassen entscheiden. Unser Guide, der uns am Morgen abholt, weiss, welche der unterirdischen Städte gut wäre zum Erkunden. Er erzählt uns, dass man zuerst nur das Vieh dort vor den Bösewichten gesichert hatte. Später hat man einfach für «Wohnraum» weiter gegraben und man konnte sich selbst, nicht nur die Tiere, vor den Feinden verstecken.

Diese unterirdischen Städte dienten bis etwa ins 7. Jahrhundert nicht der Dauer-Bewohnung, sondern dem kurzzeitigen Verstecken. Lebensmittel und Vieh wurden das ganze Jahr über dort gelagert resp. gehalten, die Temperaturen sind konstant um die 16° Celsius. (Für uns auch mal schön, eine Stunde ohne knapp 40 Grad!)

Die Gänge werden, je weiter wir vordringen, enger, tiefer, steiler. Manch ein Tourist muss hier umkehren, zu eng oder zu platzangstisch. Oder die Knie machen nicht so gut mit. Hier zeigt sich für uns, dass diese blöden Squat-Übungen zu was gut sind. Mittlerweile watscheln wir im Entengang.

Wir erfahren so viel über das Leben der Menschen hier, wer sich vor wem schützen wollte und dass man einen Raum, so 4 auf 4 Meter mit 2 Männern und zwei Hacken innerhalb eines Monats ausgraben kann. Ja, auch dass man manchmal plötzlich im Wohnzimmer des Nachbarn steht, es gab dafür keine Statik, keinen Bauplan oder eine Höhlengrab-Ausbildung. Sogar eine Kapelle gab es dort unten, mit Altar und allem pipapo.

Am Ende der Besichtigung erwähnt dann unser Guide, dass alles, was er uns erzählt hat, nie bewiesen wurde. Dass man sich das alles nur irgendwie zusammengereimt hat, so nach dem Motto: «So müsste es wohl gewesen sein». Na, das passt ja ganz wunderbar zu uns.

Vorn aussen/oben betrachtet war nicht viel zu sehen, ein paar Bäume, ein bisschen Steine. Nichts, was auf Leben von etwa 2.000 Menschen hinweisen könnte.

Einfach eine sehr eindrückliche Gegend, dieses Kappadokien.

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