Marokko – Das Paradies der Latschen

Marokko – Das Paradies der Latschen Lesedauer etwa 5 Minuten.

Während wir uns inmitten unserer Familie befinden und unser «Miteinander-Konto» aufladen, vergehen die Tage zwischen Elektriker-Plänen, Küchenfronten und der Auswahl von Bodenplatten. Diese Zeit ist erfüllt von schönen, aber auch emotional anstrengenden Momenten. Die Vorfreude auf unseren Sommer in «tatdaa! Finnland» wächst stetig, und immer wieder denke ich daran, dass ich noch die zwei fehlenden Beiträge über Marokko schreiben möchte.

Wie ich schon oft betont habe: Ich möchte mich mit ganzem Herzen dem Schreiben widmen, mich voll und ganz in die Erinnerungen vertiefen. Heute ist so ein Tag, an dem ich mir wünsche, dass nur gute Momente im Vordergrund stehen. Beginnen wir also mit Erinnerungen an eine ganz besondere Eigenheit Marokkos:

Wieder einmal staunen wir nicht schlecht, als wir im Januar nach Marokko einreisen. Gut gekleidete Herren oder junge Leute in Jogginganzügen, Frauen in feinster Robe oder in plüschigen Komplettanzügen – alle eint eines: Statt passender Schuhe trägt man hier Latschen.

Latschen in allen Formen. Plastik-Crocs, Filzlatschen, Badeschlappen – alles ist vertreten. Und da es Winter ist, werden sie oft mit Socken kombiniert. Gern weisse Socken. Das, so haben wir von unserer jüngeren Generation gelernt, ist gerade wieder im Trend.

Das Intressanteste daran: Die Schuhe dürfen ruhig zu klein sein. Oft schaut die Ferse über das Ende der Latschen hinaus. Die Zehen stossen vorne aus den Adiletten auf die staubige Erde, und die weissen Socken sind längst nicht mehr nur weiss.

Statt massenhaft Schuhgeschäfte, wie wir sie aus europäischen Städten kennen, gibt es hier Latschen-Geschäfte. Jeder dritte Laden ist ein Latschen-Laden. Die Auswahl ist grandios, die Menge berauschend. Und es scheint einen Markt dafür zu geben!

Doch wir fragen uns: Warum? Warum endet die Mode kurz unter dem Knöchel? Warum wird hier nicht ebenso viel Wert auf Schuhwerk gelegt wie auf die Kleidung?

Natürlich wissen wir es nicht genau, aber wir haben Vermutungen. Zum einen ist es praktisch. Da in marokkanischen Häusern oft Teppiche liegen, zieht man die Schuhe beim Betreten des Hauses aus. Nicht selten sehen wir vor den Häusern eine Menge an Latschen kreuz und quer stehen. Oder vor Moscheen, wo sich die Schuhe in heillosem Durcheinander stapeln.

Wir vermuten, dass es deutlich einfacher ist, schnell in ein paar Latschen zu schlüpfen, als ständig mühsam die Schuhe zu binden. Ob man dann immer seine eigenen Latschen anzieht, scheint nebensächlich zu sein. Das würde zumindest die teilweise zu kleinen Schlappen erklären. Und irgendwann – so unsere Vermutung – ist es auch egal, was man an den Füssen trägt.

Vielleicht ist es auch ein Spiel mit ungesagten Regeln: «Mal schauen, wann ich wieder einmal meine eigenen Schuhe antreffe?»

Oder zu guter Letzt: Vielleicht ist es auch wieder einmal ein megaheisser Trend, der, wie viele Trends, an uns komplett vorbeigegangen ist und wir sowas von nicht en vogue sind. (Darin sind wir sehr gut und praktizieren das in Meisterschaft, ungewollt. Aber unsere Kinder, die lieben, teilen uns das dann in regelmässigen Abständen mit. Klar, oder?)

PS.: Selbiges Phänomen beobachteten wir auch schon in Tunesien…

leben pur

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Bachir
Bachir
6 Monate zuvor

En tant que marocain je crois que l’écrivain de cet article s’est précipité dans ses conclusions, certes il y’a des marocains qui portent des lattes ou sa sandales pour des raisons économiques ou sociales ( pauvreté milieu rural etc) mais la tendance à porter des chaussures est aussi très présente parmi la classe moyenne et la classe huppé ou parmi des jeunes soucieux de la mode…donc au lieu de porter des jugements hâtives sur la façon de s’habiller au Maroc ils fallait peut-être mener une enquête pour se le bien approprier