Matera, eine der ältesten Städte der Welt, soll uns mit ihren Höhlensiedlungen, den Sassi, beeindrucken. Doch statt die Höhlenwohnungen zu besichtigen, lassen wir uns treiben. In italienische Altstadtgassen mit Strassencafé-Atmosphäre.
Als wir ankommen, ist die Stadt im frühabendlichen Trubel. Wir finden einen Stellplatz mitten in der Stadt. Vor uns der Bahnhof, neben uns eine Grossbaustelle und hinter uns die Umgehungsstrasse. Klingt romantisch, oder? Die gute Nachricht: Wegen der Baustelle fahren keine Züge. Es ist also still am Bahnhof. Wegen des frühen Abends wird auch nicht mehr gebaut. Auch gut. Und wegen der Baustelle fallen wir mit unserem Wohnmobil im Parkplatzgetümmel gar nicht auf. Alles in allem also gut. Dass nachts die PS-starken und Auspuff-lauten Partygäste an unserem Schlafzimmer vorbei-testosteronen, wissen wir noch nicht.
Wir schlendern durch die autofreie Altstadt. Ein Traum. 251 v. Chr. gegründet und seit der Jungsteinzeit besiedelt, war Matera 2019 Kulturhauptstadt Europas. Trotz fehlender sichtbarer Ordnung sind die Häuser durch verwinkelte Treppen und Wege miteinander verbunden und erinnern aus der Ferne an ein Gemälde. Die malerische Kulisse Materas wird durch das zerklüftete Flusstal mit der Gravina noch eindrucksvoller.
Im Dom-Café trinken wir eine heisse Schokolade (und müssen den Regen abwarten) und bummeln dann gemütlich durch die Gassen. Jetzt am Abend, wenn die Lichter angehen und die untergehende Sonne den Himmel in bunte Farben taucht, ist die Atmosphäre besonders eindrucksvoll, ruhig und andächtig.
Wir finden ein schönes Plätzchen zum Abendessen, schauen danach den Strassenkünstlern beim Musizieren zu und machen uns auf den Weg zum «Hotel Felix». Am Abend haben wir knapp 20.000 Schritte auf der Uhr und unsere Füsse und Beine lassen uns den mittelalterlichen Steinboden spüren. Und es ist gut, dass wir schon mal «vorgeschlafen» haben, denn in der Nacht werden wir immer wieder von aufheulenden Motoren im Schlaf unterbrochen.
Bei der Stellplatzsuche sollten wir wohl künftig achtsamer sein.
Merci fürs «Mitreisen»
Wir überlegen, im Sommer wieder eine Reisepause zu machen und unsere Familien in Deutschland und der Schweiz zu besuchen. Mit dabei ist eine Idee, einen Vortrag über unsere lange Reise bis an den persischen Golf vorzubereiten. Falls Ihr Lust hättet, was würde euch am meisten interessieren? Hier werden wir auch Geschichten erzählen, die hier auf dem Blog keinen Platz finden. Wir denken an den Raum Bern und Berlin – einfach, weil wir da Familie haben. Aber auch andere Orte wären vorstellbar. Schreibt uns gern.
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Doch schon Matera geschafft 😉
Ja, die Stadt ist wirklich wieder schön geworden, Kulturhauptstadt eben. Klingt jedenfalls sehr nach einem schönen Abend.👍
Wir waren von den Höhlenwohnungen enttäuscht ( in 2021), hatten gehofft, dass sie doch mehr restauriert hätten als in 2003.
Deshalb der Hinweis auf Ginosa, da gibt es eine sehr gut erhaltene, gepflegte Höhlenstadt. Dann eben das nächste Mal 😉
Es macht großen Spaß euch durch Italien zu folgen. Danke 🤗
Liebe Grüße Sabine
Liebe Sabine, wir hatten schon so viele Höhlenwohnungen, ganz speziell in Kappadokien/Türkei. Und irgendwann war dann auch mal gut mit Höhlenwohnungen. Lieber ein gemütlicher Abend in der wirklich schön beleuchteten Altstadt.
Liebe Grüsse – Heike