Lesedauer etwa 11 Minuten.
Ich fasse den Herbst in einem Beitrag zusammen. Möglicherweise wird er etwas länger, dafür im Detail ein wenig kürzer. Sorry für die Länge, aber es ist auch unser eigenes Reisetagebuch, da muss einfach alles mal mit rein.
Und ich bin ehrlich: die meiste Zeit neben dem Erlebten sass (und sitze) ich am Laptop, denn ich hatte zwei riesige Projekte, die ich erst Mitte Februar abschliessen werde. Dennoch haben wir einiges erlebt.
Der Suisse Caravan Salon, die Camper-Messe in Bern, war ein wahres Highlight. Wir durften Vorträge halten und trafen viele wunderbare Menschen. Vielen Dank an euch alle für die inspirierenden Gespräche, die zahlreichen Fragen und die tollen Anregungen.
Hier entstand der Plan, unseren Felix nach Südafrika zu verschiffen. Nach gründlicher Kalkulation mussten wir diesen jedoch verwerfen: Es wäre einfach zu teuer (für uns) gewesen.








In Bern stehen wir gerne an der Aare mit Blick auf das Bundeshaus. Auch hier trafen wir Freunde und besuchten mehrfach die Lichtshow «Rendezvous Bundesplatz». Was für Romantiker wir doch sind!
Da wir immer ein etwas längeres Wochenende haben und in und um Bern selten die Sonne scheint, zieht es uns oft in die Berge. Diesmal ging es zum Bühlberg. Hier blieben wir fast eine Woche bei strahlendem Sonnenschein und nahezu T-Shirt-Wetter. Wir planten unseren Winter: Ich wollte Sonne, Wärme und Wüste, während die Kinder unbedingt ein gemeinsames Weihnachten in den Schweizer Bergen verbringen wollten. Na wunderbar.













So suchten wir uns ein hübsches Chalet in Bellwald für die Weihnachtstage und buchten gleich im Anschluss für Anfang Januar die Fähre nach Marokko. Zwei Fliegen mit einer Klappe? Na klar geht das!
Ein weiteres Highlight musste gefeiert werden: der Geburtstag unserer Freundin. Wenn wir schon mal da sind, lassen wir es krachen. Sie wünschte sich statt Nebel und grauer Suppe ein Frühstück im Felix und eine Wanderung hoch oben auf dem Gurnigel. Bei schönstem Sonnenschein und dem ersten Schnee des Jahres war das eine wahre Freude!














Der Herbst führte uns noch einmal hoch in den Norden (von uns aus gesehen). Ich hatte Aufträge an der Charité in Berlin und in Rostock. So verbrachten wir schöne Tage in der Hauptstadt bei unserer Tochter und mit der ganzen Familie, besuchten zusammen das Humboldt-Forum (sehr zu empfehlen!) und hielten unseren letzten Persien-Vortrag für diese Saison. Klein und fein in Eggersdorf, meiner alten Heimat.









Weiter ging es nach Rostock und Warnemünde. Es begann die Weihnachtsmarktzeit, von der wir seit letztem Jahr begeistert und auch ein wenig angesteckt sind. Rostock mit seinem grossen und wirklich schönen Weihnachtsmarkt machte in diesem Jahr den Anfang, weiter ging es in Warnemünde. Hier tranken wir in der alten DDR-Sky-Bar eine heisse Schokolade und wenig später in der Broiler-Bar musste es dann – sorry an alle, die denken, ich sei Vollzeit-Vegetarierin – ein halber Broiler mit Krautsalat sein. Und da wir den kulturellen Teil nicht auslassen wollten, lernte Gerd einmal mehr etwas über die DDR-Geschichte:
Der Begriff «Broiler» für ein gebratenes Hähnchen stammt aus der DDR und hat seinen Ursprung in der amerikanischen Geflügelindustrie. Der Begriff wurde in den 1950er Jahren in die DDR importiert, als man die moderne Geflügelproduktion nach amerikanischem Vorbild einführen wollte. Es wurden spezielle Hühner gezüchtet, die schnell wuchsen und besonders geeignet waren, gebraten oder gegrillt zu werden – genau das, was in den USA als «broiler chicken» bekannt war. Die Verwendung des Begriffs hatte auch eine gewisse Symbolik: Er klang modern und international, was in der DDR für Fortschritt und Effizienz stand (haha!). «Broiler» setzte sich durch und wurde zu einem typisch ostdeutschen Ausdruck, der sich deutlich vom westdeutschen «Brathähnchen» oder «Hendl» unterschied. Bis heute ist «Broiler» ein nostalgischer Begriff, der oft mit der DDR-Küche assoziiert wird.





















Auf dem Heimweg besuchten wir eine liebe Freundin in Osnabrück, die wir in Douz kennengelernt hatten und mit der wir vor zwei Jahren ein gemütliches Weihnachtsfest am Lagerfeuer verbrachten. Wir blieben immer in Kontakt und sie half uns auch enorm, unsere Vorträge zu verbessern. Schliesslich ist das ihr tägliches Geschäft: Sie ist Speakerin. Was wir jedoch viel spannender fanden: Sie hat einen grossartigen Hof mit unzähligen geretteten Tieren. So durfte ich zum ersten Mal in meinem Leben Lamas und Alpakas streicheln und lernen, dass diese wiederum das Streicheln gar nicht so toll finden.





In Landau in der Pfalz musste es dann noch einmal ein kleiner Weihnachtsmarkt sein, den wir gemütlich durchwanderten. In Wermelskirchen besuchten wir Freunde, luden uns zu einem Kaffee ein und blieben dann gleich bis zum Frühstück. Und – wieder zurück in der Schweiz – feierten wir Gerds Geburtstag und öffneten das erste Türchen des Adventskalenders, den unsere Tochter gebastelt und gefüllt hatte. Die beste Einstimmung auf eine gemütliche Adventszeit.







Während unser Felix in der Werkstatt war und drei neue Solarpanels bekam – die ursprünglichen waren wirklich schon lange marode – buchten wir uns eine Hotelübernachtung in Grindelwald und nahmen den Panoramazug, so nenne ich das Bähnli von Interlaken hoch zur kleinen Scheidegg durchs Winterwunderland. Oben über den Wolken verbrachten wir zwei traumhafte Tage in vollkommener Perfektion und holten am Nachmittag des Folgetages unseren neu solar-bedeckten Felix ab. Danke nochmal an den grossartigen Service der mobilen Campingwerkstatt Interlaken! Ihr seid einfach immer wieder klasse!
























Was war noch so? Wir waren in Theatern, in Museen, an Eishockey-Spielen und auf weiteren Weihnachts- oder Sternenmärkten. Haben viel Zeit mit Gerds Mama verbracht, ein ums andere Mal Freunde und Familie besucht. Gerd hat überall Computer repariert, Handys installiert, Updates auf Musikanlagen und Tablets gespielt und Backups organisiert. Er hat Bilddatenbanken von Familie und Freunden repariert und uns damit jeweils ganz vorzügliche Abendessen erarbeitet. Okay, es könnte gut sein, dass wir auch ohne seine IT-Kenntnisse gemütliche Stunden hätten verbringen dürfen. Aber wie das so ist: Wenn wir in der Nähe sind, häufen sich die Computer-Probleme und die Anfragen.
Nun wissen wir natürlich, dass wir, wenn wir 2026 in unsere Wohnung ziehen, erst einmal ein halbes Jahr Gäste einladen müssen, wollen, werden. So viel Gastfreundschaft, wie wir hier zu Hause erleben, ist so wunderschön. Und versprochen: Wir geben es gerne zurück, wenn wir wieder mehr als vier Plätze haben!
Merci fürs «Mitreisen»
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05.06.26; 20.30 Uhr Beim Sahara-Club-Treffen in Westhofen / Rheinland-Pfalz Sowie man sich anmelden kann, teilen wir den Link hier.
Liebe Heike, lieber Gerd,
da sind ja wieder viele schöne Fotos und Erlebtes bei!
Wir wünschen Euch ein tolles Jahr 2025 mit Eurer Familie, euren Freunden und Reisen!
Ende Mai werden wir im Zuge eines LaStradie Treffens auch Eure schöne Schweiz besuchen 😊.
Alles Gute für Euch und liebe Grüße
Maria und Dirk
Ihr Lieben, vielleicht schaffen wir es ja, zum Treffen zu kommen. Aber wer weiss das schon? Wir planlosen möglicherweise erst einen Tag vorher. 🙂
Ganz liebe Grüsse aus Marokko – wiedermal ein kleines Abenteuer für uns!
Liebe Grüsse – Heike & Gerd
Oh, das wäre ja sehr schön, wenn ihr beim Treffen vorbei schauen würdet!
Wir sind auf eure Erlebnisse in Marokko gespannt und folgen euch natürlich!
Liebe Grüße