Türkei – Die antike Steinmetzwerkstatt in Yesemek und ein Abend in Antep

Türkei – Die antike Steinmetzwerkstatt in Yesemek und ein Abend in Antep

Hoch oben auf einer leider auch vom Erdbeben zerstörten Burg, die uns ein wenig an die vielen verfallenen Burgruinen in Schottland erinnert, wachen wir auf. Ausgeschlafen. Und ruhig. Und wieder zufrieden.

Heute steht ein bisschen Fahren auf dem Programm. Ich habe uns eine Steinmetzwerkstatt in der Antike ausgesucht, einen Stausee, einen Blick auf die türkisch-syrische Grenze und abends könnten wir endlich wieder original Katmer in Gaziantep essen. Klingt nach einem Plan? Ist es auch.

Der Steinbruch von Yesemek, im Südosten der Türkei gelegen, ist ein historischer Steinbruch und eine Bildhauerwerkstatt aus der Zeit des hethitischen Grossreiches (2. Jahrtausend v. Chr.). Dieser Ort, der grösste seiner Art im Nahen Osten, diente der Herstellung von Skulpturen und Reliefs für hethitische Städte und Tempel. Im Steinbruch wurde rötlicher Basalt abgebaut, aus dem verschiedene Skulpturen, darunter Sphingen und Löwenfiguren, hergestellt wurden.

Was uns bis heute nicht ganz klar ist: Wie wurden diese Skulpturen von hier aus in die Welt transportiert? Wohl kaum auf der Ladefläche eines Lieferwagens. Darüber gibt es leider keine Informationen. Weder hier noch im dazugehörigen Museum in Gaziantep.

Weiter geht es zu einem ausgiebigen Frühstück in einem der riesigen Café-Restaurants an der Hauptstrasse. Wieder werden wir mit einem türkischen Frühstück verwöhnt, das für den ganzen Tag reichen könnte. Dazu gibt es einmal ganz besonderen Tee. Nicht nur schwarzen Tee, sondern Kräutertee. Was für eine Wohltat, diese Abwechslung.

Der Weg führt uns immer entlang der türkisch-syrischen Grenze, die Natur ist wunderschön. Nur vereinzelt sehen wir Grenzposten. Wir fotografieren jedoch nicht, warum auch?

Aber irgendwann sehen wir rechts und links der Strasse Plattenbausiedlungen. Etliche. Wir kommen in die Aussenbezirke von Gaziantep, oder wie wir Kenner sagen: Antep. Denn eines ist klar: Wir haben uns schon 2021 in diese Stadt verliebt. Dass es eine Millionenstadt ist, hatten wir allerdings aus unserem Gedächtnis verdrängt.

Nach etwa einer Stunde Stop-and-Go und Feierabendverkehr haben wir es geschafft. Wir stehen mitten in der City, mitten in der Altstadt. Unseren Felix stellen wir – zentraler geht es kaum – direkt neben die Burg, die gerade wieder aufgebaut wird. Dem Parkwächter rufen wir noch zu, dass wir drei oder vier Nächte bleiben wollen. Er nickt, lässt ein paar Autos umparken und schon haben wir einen Platz in einer ruhigen Ecke.

Wir beobachten hier auf dem bewachten Parkplatz ein interessantes Parkverhalten. Aus Platzmangel stehen die Autos hintereinander, drei bis vier in einer Reihe. Abgeschlossen werden die Autos nicht, die Schlüssel bleiben stecken. Will nun jemand mit seinem Auto raus, eilen die Parkwächter herbei, fahren die davor stehenden Autos tetrisartig schnell zurück, lassen das betreffende Auto raus, fahren die anderen wieder rein. Bis der nächste rauswill. So geht das den ganzen Tag. Sehr aufwendig. Und für uns interessant zu beobachten.

Für uns bleibt der staunende Blick aus dem Dachfenster. Dafür gibt es Çay. Der Parkwächter kümmert sich um uns.

Abends bummeln wir durch Antep, essen endlich unsere lang ersehnten Katmer, die mit Pistazien gefüllten «Dinger» und fallen später müde und glücklich ins Bett.

Morgen ist Montag. Morgen öffnen wir das Büro für das neue Jahr.

leben pur

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Merci fürs «Mitreisen»

Wir überlegen, im Sommer wieder eine Reisepause zu machen und unsere Familien in Deutschland und der Schweiz zu besuchen. Mit dabei ist eine Idee, einen Vortrag über unsere lange Reise bis an den persischen Golf vorzubereiten. Falls Ihr Lust hättet, was würde euch am meisten interessieren? Hier werden wir auch Geschichten erzählen, die hier auf dem Blog keinen Platz finden. Wir denken an den Raum Bern und Berlin – einfach, weil wir da Familie haben. Aber auch andere Orte wären vorstellbar. Schreibt uns gern.

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