Iran – Die Wüstenstadt Yazd

Iran – Die Wüstenstadt Yazd

«Yazd muss man gesehen haben!» Und «Yazd ist der Höhepunkt jeder Iranreise!» hören wir von Reisefreunden. Na dann, nichts wie hin.

Man vermutet, dass Yazd vor über 7000 Jahren an einer Oase gegründet wurde und wurde von Marco Polo als «die edle Stadt Yazd» beschrieben. Sie liegt auf einer weitgehend kargen, sandigen Ebene etwa 1.200 Meter über dem Meeresspiegel. Das Klima soll völlig wüstenartig sein. Leider merken wir davon nichts, wir besuchen die Stadt während einer bitterkalten Kälteperiode, die hier nicht so häufig vorkommt.

Ein Netz von Qanaten (Tunnel, die gegraben wurden, um Wasser zu leiten) verbindet Yazd mit dem Rand des nahe gelegenen Berges Shīr Kūh. Historisch gesehen war Yazd die Verbindung zwischen dem persischen Irak und Kermān und lag an der Kreuzung der Handelswege aus Zentralasien und Indien. Die Stadt diente als Provinzhauptstadt und erhielt aufgrund ihrer zahlreichen religiösen Bauten den Titel Dār al-ibada (Haus der Frömmigkeit).

Einige der Einwohner der Stadt sind Zoroastrier, deren Vorfahren nach Yazd und Kermān flohen, als die muslimischen Araber den Iran eroberten. Yazd ist heute das letzte Zentrum des Zoroastrismus im Iran.

Yazd im Iran ist vor allem wegen seiner zahlreichen Lehm- und Steinbauten im historischen Stadtkern bekannt. Angesichts der Knappheit an Holz und anderen Baumaterialien wurden Wohnhäuser, öffentliche Gebäude, Tempel und Moscheen traditionellerweise mit Erdmaterialien gebaut. Das Labyrinth aus Erdfarbe ist vor allem für uns (wenige, zugegebenerweise) Touristen ein ganz besonderer Anblick. 

Soweit die Theorie. Wir kommen also in Yazd an, wollen unbedingt zentral stehen, um nicht immer mit dem Taxi in die Innenstadt fahren zu müssen. Dazu müssen wir erst einmal durch ein Gewirr von engen und schmalen Gassen fahren. Dass das mit unserem fahrbaren Häuschen nicht geht, merken wir recht schnell. Zu enge Kurven, zu tief hängende Stromkabel. Also nehmen wir den Tipp, den schon viele andere Reisende in unserer Stellplatz-App notiert haben, ernst und fahren teilweise entgegen der Einbahnstrassen durch die Stadt. Nicht ohne einen mittelgrossen «Das darf man doch gar nicht!»-Anfall zu bekommen. Nur: wir scheinen die Einzigen zu sein, die die Einbahnstrassenregelung ernst nehmen. (Anmerkung: Wir folgen einfach einem anderen Auto und können uns über die Auslegung der Strassenverkehrsordnung nur wundern).

Auf unserem Parkplatz treffen wir die ersten Traveller, eine Familie aus Deutschland, ein Paar aus Frankreich. Wir kommen ins Gespräch, verplaudern fast den ganzen Nachmittag und schlendern ein erstes Mal durch die Gassen der alten Lehmstadt. Die Bibliothek steht uns offen, der Blick über die Dächer der Stadt soll weltberühmt sein. Wenn da nur nicht der eisige Wind und die Temperaturen um den Gefrierpunkt wären.

Die Masjed-e Jomʿeh, die Freitagsmoschee, zeichnet sich durch die höchsten Minarette Irans, Mosaikfliesen (gebrannte Tonkeramik), eine prächtige Mihrab (Kanzel) aus dem Jahr 1375 und zwei gotisch anmutende Gebetsräume aus. Diesmal ist die Moschee kein Museum, sondern eine aktive Moschee, sodass wir ohne Eintritt hineingehen können. Allerdings muss ich hier, obwohl ich wegen der Kälte von oben bis unten eingemummelt bin, noch einen Leih-Taschdor überwerfen. Die Damen am Eingang, die mir helfen, lachen ein wenig, als sie sehen, wie kurz der Taschdor für mich ist. Irgendwie bin ich mit meinen 1,81 m keine typische Frau, meine Beine schauen dennoch unten raus.

Abends gehen wir nach einem gemütlichen Abendessen im benachbarten Hotel «Silk Road» früh ins Bett – schliesslich sind die nächsten Tage unsere Bürotage und da wollen wir ausgeschlafen sein.

leben pur

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Merci fürs «Mitreisen»

Wir überlegen, im Sommer wieder eine Reisepause zu machen und unsere Familien in Deutschland und der Schweiz zu besuchen. Mit dabei ist eine Idee, einen Vortrag über unsere lange Reise bis an den persischen Golf vorzubereiten. Falls Ihr Lust hättet, was würde euch am meisten interessieren? Hier werden wir auch Geschichten erzählen, die hier auf dem Blog keinen Platz finden. Wir denken an den Raum Bern und Berlin – einfach, weil wir da Familie haben. Aber auch andere Orte wären vorstellbar. Schreibt uns gern.

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