Iran – eigentlich wollten wir nur Gas tanken

Iran – Schönes, Sonderbares, Wundervolles – Teil 2

Wir suchen Gas und Diesel. Kaum stehen wir an einer Tankstelle (also einer kleinen ausgebauten Garage in der Grösse eines kleinen PKWs), die wir von unserer App iOverlander kennen, erfahren wir, dass es hier kein LPG für unsere Heizung gibt. Nicht, dass wir jetzt schon Gas bräuchten, aber wir haben es uns angewöhnt, dass wir schon lange bevor wir nur noch halb voll sind nach Gas suchen. Wir wollen einfach nicht leer fahren und dann suchen müssen.

Kaum sitzen wir im Auto, versuchen wir unseren Smartphones neue Informationen zu entlocken. Da hält ein weisses Auto (okay, alle Autos im Iran sind weiss!), das Fenster geht auf und Ali spricht uns auf Deutsch an: «Alles klar? Was sucht ihr?» Schnell klärt er mit den Jungs von der kleinen Garage, wo wir Gas bekommen könnten.

Natürlich fährt er jetzt vor uns her, bringt uns warnblinkend direkt dorthin. Ein paar Kilometer weiter hält er an einer anderen kleinen Einfahrt. Nie im Leben hätten wir hier Gas vermutet. Können ja auch nichts lesen. Sehr geheimnisvoll, das alles. Wenn wir doch nur die persischen Zeichen lesen könnten.

Kaum sind wir an der Zapfsäule, füllt sich unser Tank wie von Zauberhand. Als wir 15 Liter später bezahlen wollen, werden wir zum Gas eingeladen. Ali bezahlt für uns. Wir versuchen noch zwei, drei Mal zu betonen, dass wir bezahlen wollen. Doch er bleibt hartnäckig.

«Ich fahre euch noch schnell zur Tankstelle, okay?» Also fahren wir weiter, ein paar Kilometer weiter dann eine Tankstelle mit LKWs (das ist wichtig, die Tankstellen, wo nur PKWs stehen, haben nur Benzin, keinen Diesel). Hier beginnt das Spiel wie immer. Wir schauen, wo ein LKW-Fahrer gerade tankt und fragen ihn, ob wir ihm etwas Diesel abkaufen können. Auch das ist neu für Ali, er wusste nichts von der Dieselhürde für Ausländer.

Bevor es dann weiter geht, tauschen wir noch unsere Nummern aus. Denn Ali weiss, dass wir in die Wüste fahren. Und mit Blick auf unsere Reifen und unseren nicht geländegängigen Van sagt er zum Abschied: «Wenn irgendetwas ist, wenn ihr im Sand stecken bleibt, wenn euch der Diesel ausgeht oder ihr verhungert, ruft mich an! Ich komme und rette euch.»

Abgesehen vom Verhungern, was auch hier im Iran fast unmöglich ist, könnten wir vielleicht auf sein Angebot eingehen. Aber ich greife vor: Nichts dergleichen wird passieren, denn wir sind Superhelden und Felix macht sein Ding super!

leben pur

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Merci fürs «Mitreisen»

Wir überlegen, im Sommer wieder eine Reisepause zu machen und unsere Familien in Deutschland und der Schweiz zu besuchen. Mit dabei ist eine Idee, einen Vortrag über unsere lange Reise bis an den persischen Golf vorzubereiten. Falls Ihr Lust hättet, was würde euch am meisten interessieren? Hier werden wir auch Geschichten erzählen, die hier auf dem Blog keinen Platz finden. Wir denken an den Raum Bern und Berlin – einfach, weil wir da Familie haben. Aber auch andere Orte wären vorstellbar. Schreibt uns gern.

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5 Kommentare
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Rachel
Rachel
2 Monate zuvor

Ihr habt schon wirklich ziemlich viel Glück! 👍😁
Das wünsche ich euch auch weiterhin.

Was ich mich gerade Frage:
Warum sind die Menschen in Deutschland so unfreundlich, geizig und neidisch ?
Ganz besonders schlimm in den neuen Bundesländern.
🤔

Also ich würde jetzt auch keine fremden Menschen in mein Haus einladen.
Aber das sind wohl meine schlechten Erfahrungen, sogar mit „Bekannten“ !

Wie sind denn so die Schweizer im Vergleich?

Ach ja, der Diesel. Hab ich da was nicht gelesen? Bekommt ihr keinen?

Gute Reise weiterhin!

Rachel
Rachel
2 Monate zuvor
Reply to  Heike Burch

Aha…..jetzt!
Krass!
Dann seid ihr ja extrem mutig! 👍😁

Rachel
Rachel
2 Monate zuvor
Reply to  Heike Burch

Nein. Ich meine zu fahren ohne zu wissen,ob man den entsprechenden Kraftstoff bekommt.
Was wenn ein Lkw Fahrer „nein“ sagt ?
Das meine ich mit „mutig“. 😂
Ich sehe schon, ich bin ein Feigling.
Aber vielleicht ist man als Frau alleine einfach weniger mutig. 🤷
Weiterhin viel Spaß.
LG Rachel

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