Iran – Esfahan & die prachtvolle Imam-Moschee

Iran – Esfahan & die prachtvolle Imam-Moschee

Wir haben gelernt: Morgens ist in Iran nicht viel los. Meist sind die Abende lang, die Tage beginnen spät. So sind wir ganz allein in der Imam-Moschee, die auch Masjed-e Shah genannt wird. Wir zahlen wieder die übliche Million Eintritt, was wohl so um die 2 Franken sind.

Und dann passiert es: Wir sind völlig überwältigt von dieser Schönheit. Mucksmäuschenstill stehen wir in der riesigen Eingangshalle, bestaunen die Mosaiken und die (handgemalten?) bunt gebrannten und zauberhaft gemusterten Fliesen.

Würden nicht gerade die Handwerker lärmend die Gerüste von der Kuppel auf- oder abbauen, könnten wir auch die Ruhe geniessen. Okay, das muss auch mal sein. Und heute lernen wir «aktives Zuhören».

Hunderttausende Kacheln und Abermillionen Ziegel wurden herangeschafft, um den Materialbedarf zu decken. Die Moschee wurde 1630 fertiggestellt. Die türkisfarbene Kuppel selbst ist über 50 Meter hoch, die Minarette etwa 40 Meter.

Betrachtet man den grossen, rechteckigen Platz, den Meydan-e Naqsh-e Jahan, so steht die Moschee an einem Ende desselben. Allerdings ist nur der Eingang geometrisch zum Platz angeordnet, die dahinter liegende Moschee ist schräg versetzt (man sieht es sogar vom Platz aus), da die Gebetshallen natürlich nach Mekka ausgerichtet werden mussten.

Was uns besonders fasziniert, sind die Blumen- und Rankenornamente und die kunstvollen Koranschriften des Kalligraphen Ali Reza. Ich bin ganz verliebt in die schöne persische Kalligrafie, denn ich erinnere mich an meinen Typografie-Lehrer, der auch aus dem Iran stammte. Warum habe ich ihn damals nicht danach gefragt? Ach, ich war wohl zu jung und hatte wirklich andere Themen im Kopf.

Im Reiseführer lese ich noch: «Die Farb- und Ornamentkunst ist nicht nur reiner Selbstzweck, vielmehr wollte der Architekt Ali Akbar Esfahani damit auch einen religiösen Leitgedanken transportieren. Wenn die Gläubigen die Moschee betreten, sollen sie angesichts der farbenfrohen Innenwände bereits erahnen können, was sie im Paradies erwartet. Der verschwenderische Prunk stehe für den üppigen Reichtum im ewigen Garten».

Wir lassen uns treiben, irgendwann bleibe ich einfach sitzen. Eine wunderbare Ruhe überkommt mich. Am liebsten würde ich stundenlang hier verweilen und mit den Augen nach und nach all den Mustern folgen.

Aber wie das so ist: Manchmal kommt es anders. Eine erste Reisegruppe kommt herein, wird im Eiltempo herumgeführt und es wird um die Wette fotografiert. Selfie mit Moschee, Selfie mit Kuppel, Selfie mit uns (schliesslich sind wir für mindestens die Hälfte der Reisegruppe auch ein Highlight).

Aber alles hat zwei Seiten, hier die gute: Plötzlich steht der Reiseleiter mitten in der Halle und fängt an zu singen. Da halten sogar die Gerüst-Arbeiter inne und wir können nur staunen ob der wunderbaren Akustik. Was für ein schönes Geschenk. Und was für ein schöner Abschluss an diesem ehrwürdigen Ort.

leben pur

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Merci fürs «Mitreisen»

Wir überlegen, im Sommer wieder eine Reisepause zu machen und unsere Familien in Deutschland und der Schweiz zu besuchen. Mit dabei ist eine Idee, einen Vortrag über unsere lange Reise bis an den persischen Golf vorzubereiten. Falls Ihr Lust hättet, was würde euch am meisten interessieren? Hier werden wir auch Geschichten erzählen, die hier auf dem Blog keinen Platz finden. Wir denken an den Raum Bern und Berlin – einfach, weil wir da Familie haben. Aber auch andere Orte wären vorstellbar. Schreibt uns gern.

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