Nachhaltigkeit im Camper – Kaffee

Nachhaltigkeit im Camper – Kaffee

Ja, ich weiss. Das Thema ist sehr kontrovers. Zumal es an die emotionale Substanz geht: an meine. Seit Jahren – oder sind es Jahrzehnte? – bin ich dem Kaffee und seinen Glücksbringern verfallen.

Das Thema ist also mehr als wichtig: Einerseits im Sinne der ökologischen Nachhaltigkeit, andererseits wegen einer persönlichen – ja, sagen wir es ruhig – Abhängigkeit.

Aber schauen wir zuerst einmal die Fakten an.

Kaffee-Verbrauch

Kaffee ist sehr beliebt. In Deutschland trinken die Menschen pro Jahr etwa 168 Liter pro Person. Das macht Kaffee zum Lieblingsgetränk. Auch in der Schweiz lieben die Leute Kaffee. Sie verarbeiten jedes Jahr etwa acht Kilogramm Kaffeebohnen pro Person. Das ist etwa so viel wie drei Tassen pro Tag. Nur in skandinavischen Ländern trinken die Menschen noch mehr Kaffee.

Kaffeekonsum in den Produktionsländern

In Ländern, die Kaffee produzieren, wird Kaffee anders zubereitet. In Lateinamerika wird Kaffee oft gefiltert, aber ohne Papierfilter oder Maschine. Sie benutzen stattdessen einen Stofffilter, der auf einem Holzgestell liegt. Der Kaffee geht direkt in die Tasse. Dies ist schnell und einfach. Der Kaffee wird meist schwarz mit viel Zucker getrunken. Der Kaffee, den sie trinken, ist oft nicht so gut wie der, der exportiert wird.

In Vietnam, dem zweitgrössten Kaffeeproduzenten der Welt, benutzen sie auch einen Filter. Der Filter ist aber aus Edelstahl. Der Kaffee dort wird süss getrunken, oft mit gezuckerter Kondensmilch.

In manchen Ländern ist Kaffee mehr als nur ein Getränk. In Kolumbien ist Kaffee ein Grund, sich zu treffen und zusammen zu sein. In Äthiopien, wo Kaffee herkommt, wird eine spezielle Zeremonie für Kaffee gemacht. Sie kochen den Kaffee dreimal und servieren ihn mit viel Zucker. Alle Leute trinken ihn, von Kindern bis zu alten Menschen.

In arabischen Ländern wird Kaffee anders gemacht. Sie benutzen Bohnen, die nicht so stark geröstet sind. Der Kaffee ist gelb und sie fügen oft Kardamom hinzu. Der Kaffee wird mit oder ohne Zucker getrunken, oft aber mit Süssigkeiten dazu.

Kardamom gehört auch bei uns im Camper immer dazu. Jeder Kaffee wird mit Kardamom aufgekocht, ich liebe das!

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Ich gebe es zu, manches Mal blinzle ich neidisch rüber zu meinem Kollegen und Freund mit seiner Siebträgermaschine. Und wenn wir mal bei ihm sind – was leider viel zu selten ist – geniesse ich den Espresso bei ihm aus vorgewärmten kleinen Tassen mit rundem Rand. Hach!

Die Produktion

2017 waren wir in Laos und haben dort bei verschiedenen Kaffeebauern die Produktion besucht. Ehrlicherweise ist Laos nun nicht das Kaffee-Land, aber einen ersten Einblick konnten uns die Kaffeebauern im Bolaven-Plateau geben. Meine Güte, was ist das für eine Arbeit!

Die meisten Kaffeebauern auf der Welt haben kleine Farmen. Sie besitzen weniger als 10 Hektar Land, im Vergleich haben Schweizer Bauern im Durchschnitt 17 Hektar. Die Arbeit auf den Kaffeeplantagen ist schwer. Weil der Kaffee in hohen, steilen Gebieten wächst, muss vieles mit der Hand gemacht werden. Trotz der harten Arbeit können viele kleine Bauern kaum davon leben. Sie verdienen nicht genug, um ihre Kosten zu decken. Oft müssen sogar Kinder mitarbeiten, weil die Familien das Geld brauchen.

Der Preis für Kaffee auf dem Weltmarkt ändert sich stark. Die Bauern stehen am Anfang der Verarbeitungskette und sind von den Preisschwankungen betroffen. Sie müssen die Preise akzeptieren, weil sie das Geld brauchen. Ihre kleinen Farmen bringen nur kleine Ernten und daher wenig Geld. Sie können daher nicht in größere Anbauflächen investieren und bleiben arm.

Die Arbeit auf den Kaffeeplantagen kann auch die Gesundheit schädigen. Die harte Arbeit kann Spuren hinterlassen und auf vielen Plantagen gibt es keine Regeln für den Einsatz von Pestiziden. Die Arbeiter sind oft den giftigen Stoffen ausgesetzt, ohne richtige Schutzkleidung. Auch die Umwelt um die Plantagen leidet unter den Pestiziden.

Viele Informationen haben wir im Eden-Project bekommen, einem riesigen Kunst-Garten-Projekt in Cornwall.

Ökologischer Verbrauch bei der Kaffeeherstellung

Kaffeeherstellung verbraucht eine Menge Wasser. Man schätzt, dass für eine Tasse Kaffee rund 140 Liter Wasser nötig sind. Dies beinhaltet das Giessen der Pflanzen, das Verarbeiten der Bohnen, den Transport und schliesslich das Brühen des Kaffees. Kaffee ist damit nach Kakao das Lebensmittel, das am zweitmeisten Wasser braucht. Durch den Klimawandel wird noch mehr Wasser für Kaffee gebraucht. Schon jetzt müssen in Ländern wie Kolumbien die Kaffeepflanzen viel gegossen werden, damit sie gute Bohnen produzieren.

Klimawandel: Ursache oder Wirkung?

Der Klimawandel ist ein grosses Problem für Kaffeebauern. Durch höhere Temperaturen gehen viele Kaffeepflanzen kaputt. Eine Lösung könnte sein, die Plantagen in höhere Gebiete zu verlegen. Aber die Bauern haben oft nicht genug Geld dafür. Höhere Temperaturen lassen auch Schädlinge wie den Kaffeerost wachsen, der ganze Ernten vernichten kann. Auch Dürren und Überschwemmungen können eine Ernte zerstören. Wenn die Ernte ausfällt, ist das eine Katastrophe für eine Bauernfamilie.

Hierzu kann ich von Herzen diesen Podcast empfehlen, der wirklich noch einmal genau erklärt, was möglich ist und wo Grenzen sind:

https://www.kaffeemacher.ch/blog/coffea-futurica-podcast-stefan-ruge/

Mögliche Gründe, warum Kaffee nicht nachhaltig ist:

Entwaldung: Kaffeepflanzen brauchen viel Platz zum Wachsen, was oft zu Entwaldung führt, insbesondere in tropischen Regionen.

Bodenbelastung: Der Anbau von Kaffee kann die Nährstoffe im Boden erschöpfen und zur Bodenerosion beitragen.

Pestizide und Düngemittel: Viele Kaffeepflanzen werden mit chemischen Pestiziden und Düngemitteln behandelt, die die Umwelt belasten können.

Wasserverbrauch: Kaffeepflanzen benötigen viel Wasser zum Wachsen, was zu Wasserproblemen in Anbaugebieten führen kann.

Arbeitsbedingungen: Viele Kaffeebauern arbeiten unter schlechten Bedingungen und erhalten oft nicht einen fairen Preis für ihre Ernte.

Transport: Kaffee muss oft über große Entfernungen transportiert werden, was CO2-Emissionen verursacht.

Verpackung: Viele Kaffeeprodukte werden in nicht wiederverwendbaren oder nicht recycelbaren Verpackungen verkauft.

Abfall: Kaffeekapseln und Einwegbecher tragen erheblich zu Müllproblemen bei.

Energieverbrauch: Die Röstung von Kaffeebohnen verbraucht viel Energie.

Biodiversitätsverlust: Durch die Umwandlung natürlicher Habitate in Kaffeeplantagen wird die Biodiversität reduziert.

Ich habe wirklich sehr viel gelesen und auch sehr viele Podcasts und Dokumentationen dazu angeschaut und kann sagen: Es gibt Möglichkeiten, Kaffee nachhaltig zu produzieren, zu verpacken und auch zu transportieren. Hier muss jede und jeder selbst schauen, wie wichtig es ist und wo man den Schwerpunkt setzt. Aber: Die Suche lohnt sich! Wir werden versuchen, auf unserer Reise die kleinen Röstereien aufzusuchen, die zertifizierten Kaffee anbieten.

Fun-Fact Kapsel-Kaffee

Eine (Nespresso-)Kaffeekapsel enthält je nach Sorte zwischen 5 und 7 Gramm gemahlenen Kaffee. Ob dieser Kaffee gut und nachhaltig ist, mag ich bezweifeln. Ich bin ja eh eine Nestlé-Nicht-so-Freundin. Aber das steht auf einem anderen Blatt. Wenn wir aber über zertifizierten Kaffee kleiner Cooperativen sprechen, die beispielsweise mit dem Segelboot statt dem Frachter oder Flugzeug nach Europa kommen, sind wir schnell mal bei 40 bis 60 € / CHF pro Kilogramm Kaffee. Teuer, oder?

Wenn ich durchschnittlich 6 Gramm pro Kapsel habe, dann 10 Kapseln etwa 5 bis 6 € / CHF kosten, bin ich schnell mal bei einem Kilopreis von 83 bis 100 € / CHF. Lustig, oder? Ach, die graue Energie und die Umweltbelastung durch die Kapseln zahlen wir alle, nicht nur der Kaffeekonsument. Just saying!

Aufgepasst, das kann bei Kapsel-Kaffee Probleme machen:

  • Verpackungsmaterial: Aluminium oder Kunststoff (manchmal kompostierbar, aber nur in Kompostieranlagen, nicht auf dem heimischen Kompost – Mengen beachten!)
  • Müllproblem: Einwegprodukte, landen auf Deponien oder in Verbrennungsanlagen
  • Energieverbrauch: Hoher Energieeinsatz bei Herstellung der Verpackung und des Kaffees
  • Monokultur und Pestizideinsatz: Gefährdet Biodiversität, Bodenerosion, Wasserverschmutzung
  • Transportwege: Weite Strecken, erhöhter Energieverbrauch und CO2-Emissionen
  • Mangelnde Transparenz: Schwierig, Informationen über Herkunft und Anbau zu erhalten
  • Wasserverbrauch: Hoher Wasserbedarf bei Produktion und Reinigung der Maschinen
  • Einwegkultur: Fördert Wegwerfmentalität statt nachhaltiger Alternativen
  • Hoher Preis: Teurer als andere Kaffeeoptionen
  • Soziale Aspekte: Arbeitsbedingungen und faire Bezahlung in Anbauländern oft nicht gewährleistet.

Bio-Siegel

Bio-Kaffee bedeutet, dass der Kaffee nach bestimmten Regeln hergestellt wurde. Diese Regeln sind in Europa durch ein spezielles Gesetz festgelegt. Dazu gehören:

  • Keine Verwendung von Gentechnik,
  • Keine künstlichen Pflanzenschutzmittel,
  • Keine speziellen Dünger und
  • Schutz von Boden, Wasser und Luft (was auch immer das nun wieder heisst!).

Firmen, die Bio-Produkte verkaufen wollen, müssen geprüft werden, ob sie diese Regeln einhalten. Diese Prüfung nennt man Bio-Zertifizierung.

Es gibt aber noch andere wichtige Aspekte, wie soziale und wirtschaftliche, die das Bio-Gesetz nicht abdeckt. Daher kombinieren manche Unternehmen die Bio-Zertifizierung mit anderen Zertifizierungen. Man kann diese Zertifizierungen auf der Kaffeeverpackung sehen.

Fair Trade

Fairer Handel hilft Kaffeebauern durch einen festen Mindestpreis. Es gibt dadurch mehr Geld und Stabilität. Fair Trade-Kaffee wird direkt von den Bauern oder ihren Kooperativen gekauft. Ohne Zwischenhändler verdienen die Bauern mehr. Fairer Handel stärkt auch die Position der Bauern gegenüber Kaffeehändlern. Zusätzlich zum Mindestpreis wird eine Fair Trade-Prämie bezahlt. Dieses Geld wird in lokale Dinge wie Schulen oder Krankenhäuser investiert. Fairer Handel sorgt auch für klare Lieferketten. Man kann genau sehen, wo der Kaffee angebaut wurde.

Fair Trade setzt sich auch für die Rechte der Arbeiter ein und verbietet Kinderarbeit. Unabhängige Kontrollen sorgen dafür, dass diese Regeln eingehalten werden. Es gibt auch Regeln für den Umgang mit Pflanzenschutzmitteln und den Schutz von natürlichen Ressourcen. Biodiverser und biologischer Anbau wird gefördert.

Studien beweisen, dass Fairer Handel die Lebensbedingungen der Kaffeebauern und ihre Umgebung positiv beeinflusst. Eine Studie verglich die Auswirkungen verschiedener Zertifizierungen wie Fairtrade und Bio auf das Einkommen kleiner Kaffeebauern in verschiedenen Ländern. Fairtrade hatte dabei die stärkste positive Wirkung auf die Lebensqualität der Bauern und der gesamten Gemeinde.

Die Fairtrade-Prämie, obwohl kein direktes Einkommen, ist sehr wertvoll. Sie ermöglicht wichtige Projekte, wie Schulen oder Krankenhäuser, die die Gemeinschaft unterstützen. Zusätzlich ermöglicht sie Massnahmen zur Steigerung der Produktion, die indirekt die Wirtschaft stärken. Strengere arbeitsrechtliche Vorschriften durch Fairtrade, wie Krankenversicherung und Kündigungsschutz, tragen ebenfalls zur Verbesserung des Lebensstandards der Bauern bei.

Rainforest Alliance

Die Rainforest Alliance ist eine Organisation, die der Natur und den Menschen helfen will. Sie setzt sich dafür ein, dass die Welt besser mit Handel, Land- und Forstwirtschaft umgeht. Sie arbeitet mit Partnern zusammen, um Wälder zu schützen, die Lebensbedingungen von Bauern und Holzfällern zu verbessern und ihre Rechte zu stärken. Sie hilft auch diesen Leuten, gegen die Klimakrise zu kämpfen und sich auf ihre Folgen vorzubereiten.

Ihr Siegel zeigt, dass Bauern bestimmte Regeln für nachhaltige Landwirtschaft und gute Geschäftspraktiken einhalten. Sie bringt Bauern bei, wie sie besser anbauen können, um mehr zu ernten, mehr Geld zu verdienen und die Umwelt besser zu schützen. Im Jahr 2018 hat sich die Rainforest Alliance mit der Organisation UTZ zusammengeschlossen, um noch mehr zu erreichen.

4C

4C ist ein weltweites System, das prüft, ob Kaffee nachhaltig angebaut und verarbeitet wird. 4C will, dass der ganze Kaffeesektor nachhaltig wird. Dafür haben sie Regeln für den sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Umgang mit Kaffee. Unabhängige Stellen prüfen, ob diese Regeln eingehalten werden und wo der Kaffee herkommt.

In den Regeln von 4C steht unter anderem:

  • Schutz von Wäldern und Tieren
  • Gute und sichere Arbeitsbedingungen (keine Kinder- oder Zwangsarbeit)
  • Schutz von Boden, Wasser und Luft
  • Einhaltung von Gesetzen
  • Besseres Management und Training
  • Zugang zu sauberem Wasser, Schutzkleidung und guten Wohnungen
  • Verbot und Verringerung bestimmter Chemikalien

4C arbeitet in 26 Ländern und hilft dort mehr als 400.000 Kaffeeproduzenten, meist Kleinbauern. Diese Produzenten, Händler und die Industrie bilden sogenannte «4C Units». Diese stellen sicher, dass vom Anbau bis zur grünen Bohne alles nachhaltig passiert. 4C nutzt auch neue Technologien, um die Prüfungen einfacher zu machen und zum Beispiel Entwaldung festzustellen. So können sie die Qualität der Prüfungen verbessern und gleichzeitig Geld sparen. Sie können auch den CO₂-Fussabdruck von Kaffee berechnen.

Unser Fazit & Ideen für den umweltfreundlichen Kaffeegenuss

Nach dieser Recherche steht für mich fest: Ich möchte weniger Kaffee trinken. Und wenn, dann zertifizierten.

  • Also: Ich trinke nur noch eine Tasse Kaffee am Tag.
  • Ich habe darüber nachgedacht, warum ich so viel Kaffee trinke. Und ja, es ist die Gewohnheit, die Gemütlichkeit, die warme Tasse in der Hand. Das kann ich jetzt auch mit regionalem Bohnenkaffee. Allerdings muss ich noch ein wenig suchen und ausprobieren, welcher Getreidekaffee mir am besten schmeckt.
  • «Zu Hause», also im Van, trinke ich nur noch zertifizierten Kaffee. Im Restaurant versuche ich zu selektieren und auch mal auf den Espresso nach dem Essen zu verzichten. Mal sehen, ob ich das schaffe.
  • Ich suche noch nach kleinen Marken, die direkt handeln.
  • Noch ein Tipp, den ich zwar selbst nicht umsetze, weil ich nicht wieder ein neues Küchengerät kaufen möchte, aber dennoch teilen will: Versuch‘, die Kaffeebohnen selbst zu mahlen, um einen Bezug zum Rohstoff herzustellen.

Und dann noch die Milch…

Quelle: https://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/oekobilanz-pflanzenmilch // Text Albert Schweitzer-Stifttung: Wenn nicht anders vermerkt, gilt für unsere Texte und Grafiken die Creative-Commons-Lizenz Namensnennung 4.0. Bilder stehen meist unter Copyright.

Quelle: https://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/oekobilanz-pflanzenmilch

Wenn wir Kaffee mit normaler Kuhmilch trinken, ist das schlecht für die Umwelt. Kühe sind oft in Diskussionen über das Klima, weil sie viele Treibhausgase produzieren. Kühe, die Milch und Fleisch liefern, sind etwas besser für das Klima.

Wir müssen uns Fragen stellen über die Milch, die wir trinken:

  • Woher kommt die Milch und unter welchen Bedingungen wird sie produziert?
  • Ist das gut oder schlecht für das Klima?
  • Wer verdient daran und wie viel?

Es gibt zu viel Milch, besonders von Kühen, die mit speziellem Futter gefüttert werden. Manche Felder eignen sich nicht zum Anbau von Pflanzen, aber gut für Kühe. «Feed no food» bedeutet, dass es nicht sinnvoll ist, Pflanzen anzubauen, um sie dann den Kühen zu füttern, weil es eine Konkurrenz um Land gibt.

Milchalternativen

Pflanzenmilch ist eine gute Option für Leute, die keine Kuhmilch trinken können oder wollen. Sie ist gesund, gut für Tiere und die Umwelt. Aber es gibt Unterschiede: Sojamilch ist nicht so gut wie Hafermilch, weil Hafermilch aus unserer Gegend kommt.

Kuhmilchproduktion kann, wie oben beschrieben, der Umwelt schaden. Sie erzeugt viele klimaschädliche Gase. Ein Grossteil davon kommt vom Verdauungsprozess der Kuh. Aber auch das Futter, das die Kühe essen, trägt dazu bei. Die Produktion von einem Liter Kuhmilch erzeugt im Durchschnitt so viel CO₂ wie die Verbrennung von einem Liter Benzin. In Europa ist es etwas weniger, aber immer noch viel. Bei diesen Zahlen haben wir noch nicht mal den Transport und die Lagerung der Milch bedacht.

Sojamilch

Pflanzenmilch ist in der Regel umweltfreundlicher. Aber auch hier gibt es Unterschiede. Ein Problem ist die Sojamilch. Für den Anbau von Soja werden oft grosse Flächen Regenwald abgeholzt, besonders in Brasilien. Das ist sehr schädlich für die Umwelt. Ausserdem wird viel Soja gentechnisch verändert und braucht viele Pestizide.

Trotzdem ist es wichtig zu wissen, dass der grösste Teil des Sojas nicht für Sojamilch verwendet wird. Das meiste Soja wird als Tierfutter verwendet. Nur ein kleiner Teil wird zu Sojamilch verarbeitet. Trotzdem ist es gut, auf die Herkunft der Sojamilch zu achten.

Mandelmilch

Mandelmilch ist eine beliebte Milchalternative, aber ihre Produktion hat auch Probleme. Die meisten Mandeln kommen aus Kalifornien, wo große Monokulturen die Natur verdrängen. Die Bäume dort brauchen viel Wasser, was in der heißen Region problematisch ist.

Um die Mandelbäume zu bestäuben, werden viele Bienen eingesetzt. Dies ist jedoch stressig für die Bienen und kann sie krank machen. Manche Leute sagen sogar, dass Mandeln deswegen nicht wirklich vegan sind.

Obwohl Mandelmilch weniger Treibhausgase als Kuhmilch produziert, verbraucht sie viel mehr Wasser. Manche europäische Mandelmilch-Hersteller sagen, dass sie ihre Mandeln aus Europa beziehen, was besser sein könnte. Aber wir wissen nicht genau, wie gut oder schlecht diese Mandelproduktion für die Umwelt ist.

Hafermilch

Hafer ist gut für uns, weil er in Europa wächst. Das bedeutet, wir müssen keine Wälder abholzen oder viel Wasser verwenden wie in Kalifornien. Ein schwedische Firma namens Oatly und eine deutsche Firma namens Berief benutzen nur Hafer aus ihren Ländern.

Nach einer Studie ist Hafermilch viel besser für das Klima als Kuhmilch. Sie belastet das Klima um 70% weniger und braucht nur 40% der Energie für die Herstellung. Auch braucht sie viel weniger Land, fast 80% weniger als Kuhmilch.

Quellen, wie immer, aktuell am 19.07.2023 abgerufen

https://kaffeemacher.podigee.io/42-anja-schroeder

https://www.swissfairtrade.ch/schwerpunkte/kompetenzzentrum/fair-trade-kaffee/kaffeekonsum-weltweit/#:~:text=SchweizerInnen%20trinken%20im%20internationalen%20Vergleich,entspricht%20rund%20drei%20Tassen%20t%C3%A4glich

https://de.statista.com/themen/171/kaffee/#topicOverview

https://tsri.ch/zh/nachhaltiger-kaffee-geht-das-uberhaupt-eine-reise-zum-ursprung-des-aufputschgetranks.oQK4K8UZadpPANe0

https://www.kaffeeverband.de/de/kaffeewissen/nachhaltigkeit

https://www.4c-services.org/

https://www.rainforest-alliance.org/

https://www.fairtrade-deutschland.de/

https://www.oekolandbau.de/

https://www.oekolandbau.de/bio-siegel/

https://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/oekobilanz-pflanzenmilch

https://www.kaffeemacher.ch/blog/kuhmilch-als-klimakiller-im-kaffee/

https://bellevue.nzz.ch/kochen-geniessen/alternativen-zu-kaffee-getreide-malz-und-chicoree-ld.1587742


Danke fürs Lesen unserer Nachhaltigkeits-Gedanken. Alle zwei bis drei Wochen montags schreiben wir etwas über die Möglichkeit, zukunftsorientiert im Van zu leben. Wir versuchen, verschiedene Bereiche zu beleuchten und hoffen, ohne erhobenen Zeigefinger auszukommen.

Im Fokus steht bei uns die Freude am Vanlife und die vielen Möglichkeiten. Die überall übliche Weltuntergangs- und Verzichtskommunikation wollen wir vermeiden.

Alle Nachhaltigkeitsposts findest du gesammelt in der Kategorie Zukunft.

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2 Kommentare
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Sabine Ende
Sabine Ende
9 Monate zuvor

Oh je 😔, da hast du einen Nerv getroffen.
Dankeschön für diesen ausführlichen Beitrag.
Einiges weiß frau ja schon und wir achten auch wo es geht auf die von dir beschriebenen Aspekte.
Das große Manko ist bei uns die Menge! Wir haben schon etwas reduziert, selten noch der Nachmittagskaffee.
Wir filtern mit Edelstahlfilter, kaufen vorwiegend fairgehandelte Biobohnen, (in Italien nicht einfach)
mahlen und kochen mit Sonnenstrom, nehmen hin und wieder auch Haferdrink, meist aber doch möglichst biomilch.
Es ist jedenfalls noch Luft nach oben.
Bitte berichte doch später mal, wie dir der Getreidekaffee schmeckt.
Herzliche Grüße
Sabine und Jens, z.Zt. noch in Deutschland

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